Protestzelt in Japan soll geräumt werden

Von | 24.02.2015

Der Zeltplatz vor dem Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) gilt als der Stützpunkt für Fukushima.

Wir akzeptieren die Räumung der Zelte nicht!

Die Durchsetzung der gerichtlichen “Entscheidung”, die am 26.2. gefällt wird, ist nicht akzeptabel!

Dieser Hilferuf aus Japan hat uns erreicht. Wir veröffentlichen gern den Text und hoffen, dass sich möglichst viele Menschen an der E-Mail-Aktion beteiligen. Hier der Wortlaut:

Das Landgericht Tokyo hat unsere Sonderbeschwerde (Ablehnung des Richters) gegen dasUrteilignoriert und uns mitgeteilt, dass am 26.2. (Do.) das „Urteil“ gefällt wird. Dieses rücksichtslose Vorgehen bezüglich der Räumung der Zelte, entsprechend den Absichten derRegierung Abe und ohne jegliche Beweisaufnahme, dürfen wir nicht zulassen!

521 Tage sind vergangen seit sämtliche AKWs in Japan abgeschaltet wurden. Mit der Wiederinbetriebnahme der AKWs in Sendai (Präfektur Kagoshima) und Takahama (PräfekturFukui) kann noch nicht planmässig begonnen werden. Denn seit den Unfällen in den AKWsvon Fukushima verbreiten sich die Anti-AKW-Bewegungen im In- und Ausland und die öffentliche Meinung tendiert immer mehr zur Ablehnung der AKWs.

Die Abe-Regierung verbreitet im Ausland ständig Lügen: Die Probleme im AKWs Nr. 1 inFukushima sind keineswegs behoben. Radioaktivität tritt ständing aus. Schildrüsenkrebs bei Kindern wird abnorm häufig diagnostiziert (bisher 118 Fälle). In Fukushima werden Stimmen wie „Das ist nicht mehr auszuhalten!“ oder „Es ist unerträglich!“ immer lauter.

Wir dürfen die Räumung des Zeltplatzes vor dem Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie nicht billigen.

Die Justiz darf der Haltung der Abe-Regierung, d.h. die AKW-Wiederinbetriebnahme und die Politik des Exports von AKWs, nicht folgen.

Das Landgericht Tokyo muss auf die Stimmen aus Fukushima hören!

Schickt der japanischen Regierung und der Justiz eure Proteststimmen!

Die Zelte vor dem Wirtschaftsministerium (METI) stehen auf dessen Grundstück nun schon 1257 Tage. Es ist ein Protest gegen AKWs, ein gewaltfreier Akt des zivilen Ungehorsams, was von einer großen Anzahl von Bügern/Bügerinnen im Inland und Ausland unterstützt wird.

Das Landgericht Tokyo soll die Debatte wieder eröffnen. Ein Urteil zur Räumung der Zelte soll nicht erzwungen werden! Die Gerichtsverhandlung soll wieder aufgenommen werden!

Bitte erhebt Eure Stimmen, aus Fukushima, aus ganz Japan und aus der ganzen Welt und protestiert gegen das japanische Wirtschaftsministerium!

Wendet Euch gegen die Durchsetzung der gerichtlichen Entscheidung und die Räumung der Zelte!

Bitte schickt eure Proteste an das Landgericht Tokyo (Tel. 81-3-3581-5411, Fax 81-3-3592-9461, Herrn Masatoshi Murakami) und das METI (Tel. 81-3-3501-1511) sowie Unterstützungsschreiben an uns E-mail: aki-trsk@outlook.jp.

Wir bitten herzlich darum, an den Aktionen am 26.2. teilzunehmen. Wir wollen unsere Forderung „keine Räumung der Zelte“ in allen demokratischen Bewegungen verbreiten. Bitte macht mit!

Dieser Forderung schließt sich das Antiatomnetz Trier an.