Das ist kein Atomausstieg, das ist ein schlechter Witz

Von | 14.05.2016

Es ist einfach ein Skandal. Die aktuelle Kanzlerin hat sich nach der Fukushima-Katastrophe für einen Atomausstieg Deutschlands entschieden.

Das war eine logische Entscheidung: ein Super-GAU hätte dramatische Folgen.

Wir haben gesehen, wie Tausende Bewohner aus Fukushima und Umgebung vor der Kontaminierung flüchten mussten.

Es war eine emotionale und rationale Entscheidung: Erstens weil sich eine solche Tragödie nie wiederholen darf und zweitens weil der Atomstrom teurer ist als der aus erneuerbaren Energien.

Ein Atomausstieg muss aber auch andere Konsequenzen haben als die Abschaltung von AKWs – denn außer dem Betrieb der AKWs gibt es auch ein Vorher und ein Nachher, und wenn Deutschland aus der Atomenergie aussteigen soll, dann dürfen wir auch nicht durch Atomtransporte die Atomindustrie anderswo am Leben erhalten.

5 Jahre nach Fukushima kommen in Hamburg noch immer regelmäßig Frachtschiffe an, die Urankonzentrat liefern. Uranzüge mit giftigem Yellow Cake rollen quer durch Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz in Richtung Südfrankreich. LKWs transportieren radioaktive Uransäure aus Frankreich nach Gronau.  LKWs bringen Brennelemente aus Lingen (Niedersachsen) nach Frankreich.

Abgesehen von den unmittelbaren Gefahren, die mit diesen Transporten verbunden sind, ermöglichen wir so den Weiterbetrieb der maroden französischen Atommeiler wie Cattenom.

Das ist kein Atomausstieg, das ist ein schlechter Witz.

(In Bezug auf: Gefährliche Atomtransporte rollen weiter quer durch die Region, Trierischer Volksfreund vom 9. Mai 2016)