Protestaktionen gegen Atomtransporte

Von | 14.09.2015

Auftakt der Aktionstage gegen Urantransporte von Hamburg über Trier und Perl-Apach bis Südfrankreich – Durchfahrt von Uranerz durch die Region für Mittwoch morgen möglich.

Transportcontainer mit Radioaktiv-Symbol

So oder so ähnlich sehen die Transportcontainer aus.

Französische, deutsche und luxemburgische AtomkraftgegnerInnen machten mit ihrer Protestaktion am Wochenende auf die ständigen Transporte von radioaktiven Materialien durch Deutschland und Frankreich aufmerksam. Die Kundgebung mit 35 Aktivisten in Perl fand zeitgleich mit weiteren Kundgebungen an der gesamten Strecke statt und war der Auftakt der europaweiten Aktionstage gegen Urantransporte. Der nächste Transport startet aktuell in Hamburg.

Uranabbau und Urananreicherung müssen endlich weltweit gestoppt werden, damit keine gefährlichen Atomtransporte auch mitten durch dichtbesiedeltes Gebiet mehr stattfinden.“ so das Antiatomnetz Trier, das von den „Südwestdeutschen Antiatominitiativen“, „Aktion 3. Welt Saar“, sowie französischen Aktivisten von „Sortir du nucléaire Moselle“ und „Maison de la résistance de Bure“ beim Auftakt in Perl unterstützt wurde. „Bure soll als Endlager für das unlösbare Atommüllproblem herhalten, damit täglich neuer hochradioaktiver Müll für Jahrtausende weiterproduziert werden kann“, so die Kritik. Wenn das Atommüllendlager Bure in Lothringen in Betrieb gehen sollte, wird es massenhafte weitere Atomtransporte durch die Region geben, erstmal entstünde ein riesiges ungesichertes oberirdisches Atomlager.

Die Urantransporte, die mitten durch Trier und über Perl-Apach oder Saarbrücken-Forbach Richtung Pierrelatte/Frankreich rollen, verweisen auf den Beginn der Atomspirale: den Uranabbau mit seinen verheerenden Auswirkungen für den Lebensraum vor allem indigener Bevölkerung beispielsweise in Afrika und Australien. Beim Uranabbau und dem Transport bis zur Anreicherung und der Brennelementeherstellung wird rund dreimal soviel CO-2 freigesetzt wie bei erneuerbaren Energien – ein vernachlässigtes Argument gegen die Hochrisikotechnologie Atomenergie.

„Urantransporte zu verharmlosen und zu vertuschen dient der Mär vom sauberen Atomstrom – die Transporte sind die Lebensader der Atomkraftwerke und dienen dem Weiterbetrieb beispielsweise von Cattenom! Wir fordern ein Ende der Atommüllproduktion und des Endlagerprojekts Bure“ – so Markus Pflüger vom Antiatomnetz Trier, das die Aktionstage unterstützt. Der nächste Transport, der aktuell in Hamburg verladen wird, soll mit Protesten verhindert werden. Der aktuelle Transport mit Uranerz (Yellow Cake) könnte in der Nacht per Bahn von Hamburg-Maschen über Buchholz (Nordheide), Bremen, Osnabrück, Münster nach Hamm fahren, und am Dienstagnachmittag auf dem Güterbahnhof Hagen-Vorhalle sein und in Köln am Dienstagabend einen weiteren Zwischenstopp einlegen, um dann am Mittwoch Morgen Fahrt über Koblenz und Trier aufzunehmen.

Einen aktuellen Ticker zum Transport: https://twitter.com/urantransport
Eine Übersicht über Mahnwachen: http://www.urantransport.de/aktionstage-aktionen.html 
Möglicher Fahrplan und Strecke: http://www.urantransport.de/aktionstage-fahrplan.html
Weitere Informationen:  http://antiatomnetz-trier.de http://www.urantransport.de