Kundgebung zum 5. Jahrestag der Atom-Katastrophe in Fukushima – „Keine Steuerbefreiung für AKW!“

Von | 04.03.2016

Das Anti-Atom-Netz Trier ruft für den 11. März ab 17 Uhr auf dem Kornmarkt in Trier zum Gedenken an den dreifachen Super-GAU in Fukushima und seine Folgen auf. Mit Redebeiträgen und Musik mahnen und protestieren Atomkraftgegnerinnen und Atomkraftgegner gegen das grenznahe AKW in Cattenom und das geplante Endlager in Bure 150km von Trier entfernt, gegen die deutsche Atompolitik und für eine ökologische Energiewende in Bürgerhand.

Fünf Jahre nach dem Super-GAU in Japan hausen noch immer rund 100.000 Menschen in Notunterkünften, weil ihre Heimat verstrahlt und unbewohnbar ist. Noch immer fließt radioaktiv verseuchtes Wasser ins Meer. Wind und Regen tragen strahlende Partikel übers Land. 30 Jahre Tschernobyl mahnen ebenfalls und Menschen leiden nach wie vor unter gesundheitlichen und sozialen Folgen der radioaktiven Strahlung. Ein Ende beider Atom-Katastrophen ist nicht abzusehen. Untersuchungen zu Fukushima bestätigen den besorgniserregenden drastischen Anstieg der Neuerkrankungen von Schilddrüsenkrebs bei Kindern und Jugendlichen, wie wir sie aus Tschernobyl kennen. Die japanische Regierung erklärt trotzdem verstrahlte Gebiete als wieder bewohnbar und will die Menschen zwingen, in die Sperrzone zurückzuziehen. Solche Unfälle können sich jederzeit wiederholen, in Cattenom, Tihange oder Neckarwestheim.

Mit einer Kundgebung mit Redebeiträgen und Musik auf dem Kornmarkt in Trier erinnern Atomkraftgegnerinnen und Atomkraftgegner am 11. März ab 17 Uhr an den dreifachen Super-GAU in Fukushima und seine Folgen. Zugleich protestieren sie gegen den Weiterbetrieb und die drohende milliardenschwere Steuerbefreiung für die acht noch laufenden Atomkraftwerke in Deutschland. Der Protest richtet sich ebenso gegen die grenznahen Pannenreaktoren in Cattenom, deren Laufzeit nach neuesten Berichten trotz monatlich eintreffender Störfall-Meldungen drastisch verlängert werden soll. Und auch das geplante Endlager für Atommüll in Bure / Lothringen darf in diesem Zusammenhang nicht vergessen werden, denn dieses würde den Weiterbetrieb von Cattenom und vieler weiterer AKW in ganz Europa über Jahrzehnte hinweg sichern. Bundesweit finden in vielen Städten und Gemeinden weit über Hundert ähnliche Aktionen wie in Trier statt.

„Wir fordern: Keine Rückbesiedlung verstrahlter Gebiete in Japan! Die AKW Sendai 1 & 2 müssen abgeschaltet werden – Japan muss atomstromfrei bleiben!”, so Markus Pflüger vom Anti-Atom-Netz Trier. Mit Blick auf die deutsche Atompolitik ergänzt er: „Schluss mit der Privilegierung der Atomenergie! Erst soll die Allgemeinheit für einen Großteil der Atommüll-Kosten aufkommen. Jetzt wollen CDU und CSU auch noch die Brennelemente-Steuer abschaffen und den AKW-Betreibern so weitere 5 Milliarden Euro schenken. Wir fordern: Keine Steuerbefreiung für AKW! Stattdessen müssen die Rückstellmilliarden für AKW-Abriss und Atommüll-Lagerung in einen staatlichen Fonds überführt werden. Darüber hinaus braucht es eine unbegrenzte Nachschusspflicht für AKW-Betreiber, die über Jahrzehnte hinweg Milliardengewinne zu Lasten der Allgemeinheit eingefahren haben!“

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