Pressemitteilung: Mal richtig abschalten – Urantransporte stoppen; Aktions-Floßtour auf Mosel und Rhein startet am 11. Juni in Trier

Von | 29.05.2017

Das Anti-Atom-Netz Trier, ROBIN WOOD und ContrAtom starten am Sonntag, dem 11. Juni um 16 Uhr vom Pier des Zurlaubener Ufers in Trier gemeinsam mit weiteren lokalen Anti-Atom-Gruppen eine rund zweiwöchige Floßtour gegen Urantransporte. Die Tour unter dem Motto „Mal richtig abschalten – Urantransporte stoppen“ führt über Mosel und Rhein bis nach Köln.

„Die Menschen sollen durch unsere Aktion über die unverantwortlichen Transporte von Uran auf der Bahnstrecke informiert werden, die parallel zur Flosstour-Strecke verläuft. Wir möchten dazu animieren, selbst für den Atomausstieg aktiv zu werden. Atommüll muss verhindert werden, bevor er entsteht. Wir wollen kein weiteres Fukushima. Wir wollen atomare Katastrophen im Keim ersticken und die Versorgungstransporte der Atomindustrie stoppen“, so Fabrizio Barbi vom Anti-Atom-Netz Trier.

Das Anti-Atom-Netz und andere AtomkraftgegnerInnen haben immer wieder Transporte von Uranerzkonzentrat aus dem Hamburger Hafen bis nach Süd-Frankreich beobachtet.

Erst Mitte Mai fuhr in Hamburg wieder ein Zug mit Uranerzkonzentrat Richtung Frankreich los. Dort wird das Uran weiter verarbeitet, bis es angereichert und zu Brennelementen gefertigt werden kann. Nicht nur CASTOR-Transporte fahren mit gefährlicher, radioaktiver Fracht. Viel öfter fahren Schiffe, LKWs und Züge mit Uran quer durch die Welt – und sogar täglich quer durch Deutschland und auch mitten durch Trier. Denn jedes Atomkraftwerk braucht Brennstoff, und der wird aus Uran hergestellt.

Dafür sind aufwändige Verarbeitungsschritte in verschiedenen Spezialfabriken nötig. Deshalb werden die Gefahrstoffe über Tausende Kilometer gekarrt. Diese Transporte sind die Achillesferse der Atomindustrie – ohne Atomtransporte könnten Atomkraftwerke wie in Cattenom nicht laufen.

Andere Transporte haben die Urananreicherungsanlage in Gronau und die Brennelemente-Fabrik in Lingen zum Ziel. Beide Anlagen besitzen – trotz des sogenannten Atomausstiegs – eine unbefristete Betriebserlaubnis. Bei der Anlage in Gronau kommt noch hinzu, dass sie die Option auf eine Atombombe bietet – welche die Bundesregierung nicht gerne verlieren möchte. Auch jetzt hat die Bundesregierung den Export von Uran aus Gronau genehmigt, obwohl dies in Waffen zum Einsatz kommt.

„Uranabbau und Urananreicherung müssen endlich weltweit gestoppt werden, damit keine gefährlichen Urantransporte mehr stattfinden. Die Urantransporte verweisen auf den Beginn der Atomspirale: den Uranabbau mit seinen verheerenden Auswirkungen für den Lebensraum vor allem indigener Bevölkerung. Beim Uranabbau und dem Transport bis zur Anreicherung und der Brennelementeherstellung wird rund dreimal soviel CO-2 freigesetzt wie bei erneuerbaren Energien – ein vernachlässigtes Argument gegen die Hochrisikotechnologie Atomenergie. Urantransporte zu verharmlosen und zu vertuschen dient der Mär vom sauberen Atomstrom!“ – so Markus Pflüger vom Antiatomnetz Trier.

Das Anti-Atom-Netz Trier fordert gemeinsam mit ROBIN WOOD und ContrAtom den Stopp von Urantransporten und die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen weltweit.

Die AktivistInnen freuen sich über interessierte Mitreisende, die sich an der Aktion beteiligen möchten. Wer parallel mit Rad oder Kanu mitfahren möchte, melde sich bitte unter info@flosstour.de

Weitere Informationen finden sich unter http://flosstour.de

http://www.antiatomnetz-trier.de


Auftakt

So, 11.6. 11-13 Uhr Infotisch des Anti-Atom-Netz auf dem Kornmarkt Trier
So, 11.6. 16 Uhr Start in Trier mit Presse- und Fototermin am Pier in Zurlauben
So, 11.6. 20 Uhr Vortrag / Präsentation zur Floßtour im Weltladen, Pfützenstr. 1, Trier

Voraussichtlicher Floß-Fahrplan

9.-11.6. 	Trier

12.6. 		Leiwen

13.6. 		Bernkastel

14.6. 		Traben-Trabach

15.6. 		Bremm

16.6. 		Cochem

17.6. 		Alken

18.-19.6. 	Koblenz

21.-22.6. 	Bonn

23.-25.6. 	Köln