Obscurage März 2019/3

Von | 03.04.2019
Allgemeine Hinweise zum Verständnis der „Eclairages“

In dieser Spalte findet Ihr meine ganz persönliche Einschätzung dessen, was da in den Verlautbarungen steht. Vor allem der propagandistische Zweck geht gut aus den nicht informativen Teilen hervor, die dann an dieser Stelle nicht übersetzt, sondern kommentiert werden.
Newsletter vom 23.-29.3.
Block 4 ist seit dem 19.1. zwecks Inspektion abgeschaltet. Blöcke 1,2 und 3 in Betrieb.
Signifikantes Vorkommnis Am 26.3. wurde der ASN ein Vorkommnis der Stufe 0 gemeldet, weil bei einer Kennzeichnung in der kontrollierten Zone von Block 3 eine Konformitätsabweichung festgestellt worden war. Ferner wird betont, dies habe „keine Auswirkungen auf das intervenierende Personal“ gehabt.
Die Kennzeichnung war also nicht so, wie sie hätte sein sollen.
Keine Ahnung, was das bedeuten soll. Dass sie sich nicht in eine verbotene Zone verlaufen haben? Dass sie nicht verstrahlt wurden?
Sicherheit des Personals Am 26.3. wurde externe Hilfe angefordert, weil ein Beschäftigter beim Reinigen eines Umkleideraums Rippenschmerzen bekam.
Aktuelles Wie jedes Jahr hat das AKW Cattenom am „Nuklear-Challenge“ teilgenommen. Dabei werden Beschäftigte für innovative Ideen belohnt, die zur „Verbesserung der Leistungsfähigkeit der AKWs in Frankreich und im Ausland“ beitragen. Dafür durften 30 Beschäftigte nach Paris reisen. Ein Chemietechniker gewann den Innovationspreis für ein Ultraschall-Reinigungsgerät, das Kosten senkt und und die Entstehung von Elektroabfällen vermeidet.




Kostensenkung ist ja immer gut. Vielleicht sollte sich der ausgezeichnete Chemietechniker auch mal Gedanken über ein Reinigungsgerät machen, das radioaktive Strahlung eliminiert. Reißender Absatz in Japan wäre garantiert!
Kasten rechts: Das AKW Cattenom organisiert seine jährliche Pressekonferenz Diese Pressekonferenz, zu der französische, luxemburgische und deutsche Medien eingeladen waren (leider auch der TV, wie wir inzwischen wissen) bot Direktor Rosso mal wieder eine optimale Gelegenheit, über Produktion, Sicherheit und Instandhaltung zu schwafeln und die üblichen Zahlen an die unkritischen Journalisten zu verticken: 4000 direkte Arbeitsplätze (wir erinnern uns: die völlig unglaubwürdige Insee-“Studie“), 158 Mio. Investitionen im Jahr 2018, von denen fast 25% an Betriebe aus der Gegend geflossen sein sollen. Selbst wenn das stimmen sollte, kann man es aber auch anders herum sehen: Über ¾ der Aufträge gingen eben nicht an lokale Betriebe.
Newsletter vom 16.-22.3.
Produktion Block 4 ist seit dem 19.1. zwecks Inspektion abgeschaltet. Blöcke 1,2 und 3 in Betrieb.
Signifikante Vorkommnisse Am 18.3. wurde der ASN ein Umwelt-Vorkommnis gemeldet, und zwar die in der Abwasserbehandlungsanlage festgestellte Überschreitung der Höchstkonzentration von Schwebstoffen über 24 Stunden. Keine Folgen für den Strahlenschutz des Intervenierenden. Am 19.3. wurde der ASN vom AKW Nogent ein Transport-Vorkommnis gemeldet. Dort war ein Behälter aus Cattenom angekommen, der einen 1 mm breiten und 15 mm langen Riss aufwies. Am 19.3. meldete das AKW Cattenom ein Sicherheits-Vorkommnis wegen der Montage einer nicht konformen Ventildichtung eines Kreislaufs, der mit dem Sicherheits-Injektionskreislauf von Block 4 in Verbindung steht. Die Dichtung wurden ausgetauscht.







Sicherheit des Personals Am 18.3. wurde externe Hilfe angefordert, weil sich ein Beschäftigter unwohl fühlte.
Am Donnerstag, dem 21. März 2019, gegen 16 Uhr, sind die Einsatzkräfte des Kernkraftwerks aufgrund der Meldung eines Mitarbeiters tätig geworden, der eine leichte Rauchbildung auf dem Dach des Maschinenhauses von Block 2 (nicht nukleare Zone) festgestellt hatte.
Gemäß unseren Richtlinien wurden die externen Feuerwehrkräfte gerufen.
Eine gemeinsam mit den Mitarbeitern des Kraftwerks durchgeführte Untersuchung hat ergeben, dass es sich um Dampf aus einem Ölkreislauf gehandelt hat, der durch ein diesbezüglich vorgesehenes Lüftungsrohr ausgetreten ist. Da diese Dampfmenge größer als üblich war, sah sich der Mitarbeiter veranlasst, eine Meldung abzusetzen. Dementsprechend haben die externen Feuerwehrkräfte die Örtlichkeit verlassen.
 
Dieses Ereignis hatte keinerlei Auswirkungen auf den Betrieb der Anlage.




Ab hier Übersetzung von der EDF-Website
Kasten rechts: Morgensendung auf France Bleu direkt aus dem AKW Cattenom! Am 20.3. hat der Radiosender sein Studio im AKW eingerichtet und Interviews, natürlich auch mit Direktor Rosso, und Berichte gesendet, die man auch über die Website und Facebook-Seite von France Bleu abrufen kann. Ich glaube, die haben wieder massenhaft Geld für eine Medienkampagne bekommen. Und wie wir leider feststellen mussten, sind sie jetzt auch auf die Idee gekommen, sich nicht nur auf die französischen Medien zu beschränken. Letztes Jahr hatten sie ja schon das ZDF da, und jetzt ist es der TV, der sich zum Sprachrohr machen lässt. Das kommt dann sicher im Kasten des nächsten Wochenblättchens.