Obscurage Juli/August 2019

Von | 14.08.2019
Allgemeine Hinweise zum Verständnis der „Eclairages“

In dieser Spalte findet Ihr meine ganz persönliche Einschätzung dessen, was da in den Verlautbarungen steht. Vor allem der propagandistische Zweck geht gut aus den nicht informativen Teilen hervor, die dann an dieser Stelle nicht übersetzt, sondern kommentiert werden.
Eclairage vom 3.-9.8.
Produktion Die Blöcke 1 und 3 sind seit dem 11.5. bzw. 20.7. zwecks Inspektion und Brennelementewechsel abgeschaltet. Die Blöcke 2 und 4 laufen.
Information Es werden Belastungstests der Notstromdiesel von Block 3 angekündigt, die 2-3 Tage lang Lärm verursachen. Da ansonsten glücklicherweise mal nichts zu vermelden ist, wird die restliche Seite mit 3 Fotos und einem Kasten ausgefüllt, in dem der geneigte Leser erfährt, dass man den vier Turbinen der Reaktorblöcke Frauennamen gegeben hat.
Eclairage vom 27.7.-2.8.
Produktion Die Blöcke 1 und 3 sind seit dem 11.5. bzw. 20.7. zwecks Inspektion und Brennelementewechsel abgeschaltet. In der Nacht vom 26. auf den 27. Juli 2019 wurde Block 4 wieder hochgefahren. Er war am Vortag aufgrund des Ausfalls der Stromzufuhr bei einem Elektronik-Schaltschrank abgeschaltet worden. Die Blöcke 2 und 4 laufen.




Signifikante Vorkommnisse In dieser Woche wurden der ASN drei Strahlenschutz-Vorkommnisse der Stufe 0 gemeldet, das erste am 30.7. Grund war, dass ein Intervenierender im Rahmen einer Gammagraphie-Operation eine Absperrung überschritten hatte. Dies soll keine negativen Folgen für seine Gesundheit gehabt haben, da die Operation noch nicht begonnen hatte. Am 1. August wurde dann die Absperrung nicht nur missachtet, sondern verschoben. Am 2.8. wurde gemeldet, dass 2 Monate lang die monatlichen Radioaktivitätsmessungen in einem Raum von Block 3 nicht durchgeführt worden waren. Hinzu kommen 2 Sicherheits-Meldungen der Stufe 0. Die erste betraf die Abschaltung von Block 4 in der Nacht vom 25./26.7. nach der Unterbrechung der Stromzufuhr eines Schaltschranks außerhalb der nuklearen Zone. Die zweite betraf eine Abweichung bei einem Eingriff an einer Stromzelle eines Diesels von Block 3. Die Abschaltung der Zelle wurde sofort bemerkt und der ordnungsgemäße Zustand wiederhergestellt.


Diesmal bin ich dem Begriff „opération de tir radiographique“ endlich erfolgreich auf den Grund gegangen. Es geht tatsächlich um einen Beschuss. Und zwar handelt es sich um ein Verfahren zur zerstörungsfreien Werkstoffprüfung (z. B. von Schweißnähten) mithilfe von Gammastrahlen. In einer Beschreibung von EDF findet sich auch gut verständliches Bildchen. Bei der „balisage“ handelt es sich also um eine Absperrung. https://www.radioprotection.org/fr/articles/radiopro/pdf/2008/03/rad200739.pdf