Obscurage März 2020

Von | 24.03.2020

Auch in Cattenom hat das Virus zugeschlagen, was allerdings in der Obscurage nicht erwähnt wird. Ein Fall ist bestätigt, 18 Mitarbeiter sind in Quarantäne.

Diejenigen Informationen, die man in Cattenom für zumutbar hält, findet ihr unten wie üblich übersetzt.

Bleibt gesund!

Allgemeine Hinweise zum Verständnis der „Eclairages“In dieser Spalte findet Ihr meine ganz persönliche Einschätzung dessen, was da in den Verlautbarungen steht. Vor allem der propagandistische Zweck geht gut aus den nicht informativen Teilen hervor, die dann an dieser Stelle nicht übersetzt, sondern kommentiert werden.
Eclairage vom 14.-20.3.
In der Nacht vom 5. auf 6. März wurden die Reaktorblöcke 1 und 3 des Kernkraftwerks Cattenom abgeschaltet. Grund dieser Abschaltung war der Spannungsabfall einer 400kV Energieabführungsleitung am 3. März. Die Reparatur der betroffenen elektrischen Teile, die sich im nicht-nuklearen Bereich der Anlage befinden, erforderte die gleichzeitige Abschaltung von Block 1 und 3, da diese beiden Einheiten elektrotechnisch miteinander verknüpft  sind. Blöcke 2 und 4 sind in Betrieb. Von der Website kopiert.
Aktuelles Ankündigung von „Betriebsgeräuschen“ durch Arbeiten in den Blöcken 1 und 3 Man versucht also, die Dinger wieder ans Laufen zu kriegen.
Signifikante Vorkommnisse
Meldung eines übergreifenden sicherheitsrelevanten signifikanten Ereignisses der Stufe 1 (INES-Skala) aufgrund des Fehlens einer Schraubensicherung bei den Ventilen des Schmierkreises für die RIS-MP*- und RCV*-Pumpen der Reaktorklasse 1300** 2013 stellten die EDF-Mitarbeiter die Lockerung mehrerer Schrauben an den Temperaturregelventilen des Schmierkreises für die RCV*- und RIS-MP*-Pumpen der 1300-MWe**-Kraftwerke fest. Ursache hierfür war das Fehlen einer Sicherungsvorrichtung für den Erhalt des Schraubenanzugs. Diese Vorrichtung wurde daraufhin bei allen Ventilen des Schmierkreises für die RCV*- und RIS-MP*-Pumpen der 1300-MWe**-Kraftwerke installiert. Diese Arbeitsmaßnahmen wurden im April 2015 abgeschlossen.
 
Nach 2015 wurden im Schmierkreis der Reaktoren der Klasse 1300** im Rahmen der laufenden Wartungsmaßnahmen neue Thermostatventile installiert. Allerdings wurde der Lieferant dieser Austauschventile von EDF nicht über die Vorgabe hinsichtlich der systematischen Installation einer Sicherungsvorrichtung in Kenntnis gesetzt. Deshalb verfügen diese neuen Ventile bei den Reaktoren Cattenom 3, Golfech 1-2, Nogent 1, Penly 1-2, Flamanville 1-2, Paluel 1-2-3-4 und Saint-Alban 1 für die RIS-MP-Pumpen sowie bei den Reaktoren Belleville 2, Cattenom 1-2-3, Golfech 1-2, Nogent 1-2, Penly 1, Flamanville 1, Paluel 2-3 und Saint-Alban 1 für die RCV-Pumpen nach wie vor über keine Sicherungsvorrichtung.
 
Die von EDF vorgenommenen Analysen der potenziellen Folgen dieser Mängel ergaben keine Gefahr eines Ausfalls der RIS-MP*-Pumpen im Betrieb und keine Auswirkungen auf die nukleare Sicherheit der Anlagen bei einem Versagen der RCV*-Pumpen. Dennoch stellt dies eine Abweichung hinsichtlich der Konformität der RIS-MP*-Pumpen dar, deren Qualifizierung langfristig erforderlich ist. EDF leitet nun eine Prüfkampagne und Maßnahmen zur Behebung der Abweichungen bei allen Reaktoren der Klasse 1300** ein.
 
Dieses Ereignis wurde der Atomsicherheitsbehörde am 27. Januar 2020 als übergreifendes sicherheitsrelevantes signifikantes Ereignis der Stufe 1 auf der 7-stufigen INES-Skala für die Reaktorklasse 1300** insgesamt gemeldet.
 
 * RCV: Volumenregelsystem
* RIS-MP: Mitteldruck-Sicherheitseinspeisungskreislauf des Primärkreislaufs
** zwanzig 1300-MWe-Reaktoren in Flamanville, Paluel, Saint-Alban, Belleville, Cattenom, Golfech, Nogent-sur-Seine und Penly
Von der Website kopiert
Eclairage vom 7.-13.3.
Produktion In der Nacht vom 5. auf 6. März wurden die Reaktorblöcke 1 und 3 des Kernkraftwerks Cattenom abgeschaltet. Grund dieser Abschaltung war der Spannungsabfall einer 400kV Energieabführungsleitung am 3. März. Die Reparatur der betroffenen elektrischen Teile, die sich im nicht-nuklearen Bereich der Anlage befinden, erforderte die gleichzeitige Abschaltung von Block 1 und 3, da diese beiden Einheiten elektrotechnisch miteinander verknüpft  sind. Blöcke 2 und 4 sind in Betrieb. Von der Website kopiert.
Signifikante Vorkommnisse Im Rahmen von Kontrollvorgängen am Sicherheitseinspeisekreislauf * der Reaktorblöcke 1 und 2 des Kernkraftwerks Cattenom haben die Mitarbeiter von EDF Normabweichungen an diversen Befestigungssystemen von Hähnen am Bauwerk festgestellt. Diese Kontrollen wurden auf die Reaktorblöcke 3 und 4 erweitert, und es wurden ähnliche Normabweichungen festgestellt.
Diese Normabweichungen haben keineswegs die Funktionstüchtigkeit der Kreisläufe infrage gestellt. Es wurden bereits Korrekturmaßnahmen an den Anlagen vorgenommen, weitere stehen demnächst an.Da Normabweichungen an mehreren Hähnen festgestellt worden sind, hat das Kernkraftwerk Cattenom – wenn auch keine sicherheitsrelevanten Folgen bestanden – dieses bedeutende Ereignis am 12. März 2020 der ASN (französische Atomsicherheitsbehörde) auf Stufe 1 der INES-Skala ** gemeldet.
 
*Der Sicherheitseinspeisekreislauf dient der Einspeisung von Bor und Kühlmittel in den Reaktorkern, und zwar ausschließlich im Ereignisfall.
 **Die  INES-Skala umfasst 7 Stufen
Von der Website kopiert
Eclairage vom 29.2.-6.3.
Produktion In der Nacht vom 5. auf 6. März wurden die Reaktorblöcke 1 und 3 des Kernkraftwerks Cattenom abgeschaltet. Grund dieser Abschaltung war der Spannungsabfall einer 400kV Energieabführungsleitung am 3. März. Reaktorblock 1 ging automatisch in Inselbetrieb, was bedeutet, dass die Anlage vom Stromnetz getrennt wurde, allerdings 
unter Beibehaltung des Produktionsmodus für die eigene Stromversorgung.
Die Mitarbeiter des Kraftwerks Cattenom und von RTE haben zwecks Ursachenforschung eine technische Untersuchung durchgeführt. Die Reparatur der betroffenen elektrischen Teile, die sich im nicht-nuklearen Bereich der Anlage befinden, erforderte die gleichzeitige Abschaltung von Block 1 und 3, da diese beiden Einheiten elektrotechnisch miteinander verknüpft  sind.
 
Diese Abschaltungen haben keinerlei Auswirkung auf die Sicherheit der Anlagen.
 
Die Reaktorblöcke 2 und 4 sind in Betrieb und versorgen das Stromnetz.
Von der Website kopiert.
Signifikantes Vorkommnis Am 3.3. wurde der ASN ein signifikantes Umwelt-Vorkommnis gemeldet. Grund war die Feststellung, dass ein im Jahr 2017 installierter Filter statt des vorgeschriebenen Filterdurchmessers von 5 µm einen Durchmesser von 25 µm hatte. Der Filter dient dem Filtern von Partikeln im Rahmen der Behandlung von Flüssigkeiten. Analysen hätten keine Überschreitung der Grenzwerte ergeben. Bis zum Austausch des fraglichen Filters durch einen Filter mit der richtigen Maschenweite wurde der Prozess angepasst. Der Filter wurde also noch nicht ausgetauscht. Gibt es denn gar keine richtigen? Und welcher Prozess wurde da angepasst?
Kasten rechts: Wussten Sie schon? Hier wird mal wieder mit Zahlen um sich geschmissen, um die angebliche Co2-Freiheit der AKWs zu beweisen (angeblich zu 96%) Am allerunverschämtesten ist allerdings die Behauptung, 96% des Brennstoffs sei recycelbar!!! Und dann soll es angeblich 5200 Hektar Photovoltaikanlagen brauchen, um ein ein AKW zu ersetzen, also die Hälfte der Fläche von Paris. Aber Moment mal, das wäre doch gar keine schlechte Idee, alle Dächer von Paris mit Photovoltaik-Anlagen auszustatten 🙂
Eclairage vom 22.-28.2.20
Produktion Am 22.2. wurde Block 3 einige Stunden lang vom Netz genommen, um einen vorgeschriebenen Test namens „Inselbetrieb“ durchzuführen. Damit soll gewährleistet werden, dass sich der Reaktor im Fall des Ausfalls der externen Stromversorgung sich selbst versorgen kann. Inzwischen sind wieder alle Blöcke in Betrieb.

Signifikantes Vorkommnis Am 27.2. wurde der ASN ein Sicherheits-Vorkommnis der Stufe 0 gemeldet, weil am 25.2. ein regelmäßig durchzuführender Test in Block 2 abgebrochen wurde. Diesem Test werden die Sicherheitssysteme alle zwei Monate unterzogen. Bei diesem Test konnte ein Ventil des Kreislaufs nicht getestet werden, weil es nicht richtig konfiguriert war. Der Test musste wiederholt werden.
Sicherheit Am 27.2. wurde externe Hilfe zu einem Leiharbeiter gerufen, der bei der Arbeit auf einer Baustelle von Block 1 außerhalb der nuklearen Zone Rückenschmerzen bekam.
Kasten rechts: 22% der Anwohner und 60% der Schulen haben ihre Jodtabletten abgeholt. Jetzt sollen doch tatsächlich alle im Umkreis von 20 km (in Frankreich natürlich) welche bekommen. Wie beruhigend!