Redebeitrag von Elias Roos von Fridays For Future Trier zum Fukushima-Gedenken auf dem Kornmarkt in Trier am 11. März 2020

Von | 25.03.2020
Elias Roos von Fridays for Future bringt in seiner Rede Atom- und Kohleausstieg sowie den Klimawandel zusammen.
Elias Roos von Fridays for Future bringt in seiner Rede Atom- und Kohleausstieg sowie den Klimawandel zusammen.

Ich freue mich sehr heute hier zu sein. Hier gemeinsam mit dem Anti-Atom-Netz zu Gedenken. Ich finde es ist wichtig zu zeigen, dass Atomstrom für uns kein Klimaschützer ist. Es ist wichtig zu zeigen, dass Fridays For Future und das Anti-Atom-Netz beide für Frieden und Gerechtigkeit kämpfen.

Es ist beschämend, wenn man sich vor Augen führt, dass man meint folgende Generationen zu schützen, indem man seine Energieversorgung mit Strom fördert, welcher für Jahrhunderte, das Potential trägt, ökologische sowie humanitäre Katastrophen hervorzurufen.

Zwischen Tschernobyl und Fukushima lagen nur 25 Jahre und die Wirkung wird noch für tausende von Jahren erkennbar sein. Wer das als Gerechtigkeit empfindet, wer es als gerecht empfindet zu erlauben, dass ganze Landstriche unbewohnbar werden, und das für Tausende von Jahren, der kann das niemandem erklären.

Dabei wird noch gar nicht die Auswirkung des Atommülls beachtet.

Es ist unverantwortlich, den Atomausstieg und den Kohleausstieg gegeneinander auszuspielen. Vor allem wenn Naturkatastrophen in einer Zeit des Klimawandels verstärkt auftreten und somit die Risiken von neuen atomaren Katastrophen bestärken können.

Vielmehr lässt sich in dem Gedenken an die Opfer lernen. Wir können voneinander lernen. Die Bewegung für einen Atomausstieg und die Bewegungen für einen Kohleausstieg können gemeinsam einen langen Atem erweisen und somit eine wirklich nachhaltige Wende in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bewirken. Davon bin ich fest überzeugt.

Wir stehen vielen Zukunftsideen gegenüber und müssen eine Wende in der Form des Wirtschaftens schaffen. Dafür ist es auch notwendig, sich zu besinnen und an all jene zu denken, die Opfer gewesen sind.

An alle, die Angehörige verloren haben, ihre Häuser verlassen mussten, die Verletzten oder jene, die keinen Fuß mehr in ihre Heimatstadt setzen können.

Ob in der australischen Feuerhölle oder in der Seuche atomaren Fallouts. Es ist ein Kampf, den man gemeinsam angehen muss. Auch wenn die Strahlung nicht direkt sichtbar ist, man darf und kann sie nicht wegdenken.

Lasst uns heute im Gedenken an die Opfer ein Zeichen für Frieden und Gerechtigkeit setzen.

Vielen Dank.