Rundbrief April 2020

Von | 31.03.2020
Wir haben wieder einmal einen Rundbrief mit neuesten Infos fertig.

Vorweg ein Hinweis bezüglich der aktuellen Lage: Der Protest auf der Straße ist natürlich im Moment – absolut gerechtfertigt aufgrund des Infektionsschutzes – nicht mehr möglich.

Trotzdem können und müssen wir uns und auch Ihr Euch weiterhin online einbringen und den Widerstand aufrecht erhalten.

Wir befürchten, dass – trotz oder auch gerade angesichts von Corona – die großen Atom- und Kohlekonzerne ihre AKWs, Urananreicherungsanlagen, Brennelementefabriken und Kohlekraftwerke nicht wie geplant herunterfahren werden. Ausreden sind ja immer willkommen.

Sind Sicherheitschecks wie Revisionen jetzt aufgrund des Infektionsschutzes ausgesetzt und laufen die Kraftwerke ungeprüft weiter? Profitieren also Urenco, RWE, eON, Rosatom, … am Ende sogar von den Corona-Beschränkungen? Wir wissen es noch nicht.

Der Weiterbetrieb von Atomanlagen ist gerade jetzt absolut unverantworlich, weil auch die Belegschaften vom Corona-Virus betroffen sind. Siehe aktuelles Beispiel aus Cattenom in diesem Rundbrief.

Es kann passieren, dass ganze Schichten in Quarantäne müssen. Um die Sicherheit weiterhin zu gewährleisten fehlen Abschaltpläne! Stattdessen kasernieren einige Betreiber ihre Belegschaft und sperren sie teilweise bei Feldbetten und Spielekonsolen wochenlang ein…

Wir wäre es, wenn Du dazu einen Leser-Brief an die Zeitung schreibst und Deine Bedenken dazu äußerst?
Oder wie wäre es mit einem Brief an Deinen lokalen Landtags- und/oder Bundestags-Abgeordneten mit der Bitte, bei den Betreibern und den Ministerien nachzuhaken, wie die Sicherheit angesichts Corona in Cattenom und anderen deutschen, französischen, europäischen Atomkraftwerken weiterhin gewährleistet werden kann?

Werde oder bleibe aktiv!
Diskutiere auf Twitter, Facebook, Instagram und anderen Plattformen!
Stelle den Politikern kritische Fragen!
Unterzeichne oder starte Online-Petitionen (siehe unten)!
Bring Dich (weiterhin) ein!

Auch wenn es auf der Straße im Moment nicht geht. Dank Internet dürfen und werden die kritischen Stimmen auch in Quarantäne nicht verstummen!
Sofern auch Du Dich beteiligst und unsere kritische und aktive Demokratie am Leben erhältst!

Wir rufen dazu auf, auch in Corona-Zeiten über den Tellerrand hinaus wachsam und aktiv zu bleiben – bei aller gebotenen Vorsicht im Umgang mit dem Virus. Aber Corona-Schutz, Umweltschutz und Humanität dürfen sich nicht gegenseitig ausschließen!

DANKE!


Und nun viel Spaß beim Lesen des Rundbriefs. Wie immer dürfen und sollen die Informationen gerne an weitere Interessierte weitergegeben werden!

Freund/innen und Bekannte können sich übrigens auch ganz einfach selbst unter https://antiatomnetz-trier.de neu zum Rundbrief anmelden. Einfach etwas weiter unten auf der Seite in der rechten Spalte eintragen und das Abonnement anschließend per Email bestätigen.

Viele Grüße im Namen des ganzen Anti-Atom-Netz Trier sendet Euch,
Thomas.

P.S.: Passt auf Euch und Eure Lieben auf und bleibt gesund!
Aufruf zum Mitzeichnen von Online-Petitionen

In der ersten Petition, die wir Euch empfehlen möchten, geht es um die Verhinderung eines aktuell angekündigten neuen Atommülllagers in Würgassen an der Weser (Dreiländereck NRW/Niedersachsen/Hessen):Klick: Kein neues Atommülllager in Würgassen

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Bei der zweiten geht es um den vollständigen Verzicht auf die radioaktiv verseuchte Olympiade in Japan. Eine Verschiebung um ein Jahr wie kürzlich beschlossen ist NICHT ausreichend:

Klick: Keine Radiolympics in Japan

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Die dritte Petition richtet sich gegen Atomwaffen. Deutschland soll endlich dem 2017 verabschiedeten Vertrag über das Verbot von Atomwaffen beitreten. Schon jetzt wurde der Vertrag von 80 Staaten unterzeichnet. 36 Staaten haben ihn sogar schon ratifiziert. 90 Tage nach der 50. Ratifizierung wird der Vertrag in Kraft treten.

Klick: Appell an die Bundesregierung: Unterzeichnen Sie das UN-Atomwaffenverbot!

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In der vierten Aktion geht es um den Abzug der Atomwaffen aus Deutschland. Diese Woche wird der fraktionsübergreifende Bundestagsbeschluss aus Deutschland zu diesem Thema zehn(!) Jahre alt – und genau so lange lässt auch seine Umsetzung auf sich warten… Wir brauchen Deine Hilfe, um zu verhindern, dass dieser wichtige Beschluss in Vergessenheit gerät!

Klick: Unterschriftenaktion: Bundestagsbeschluss zum Abzug der Atomwaffen aus Deutschland endlich umsetzen!

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Und abschließend möchten wir uns noch dem folgenden Aufruf anschließen:

Die Ostermärsche zur Urananreicherungsanlage Gronau und zur Uran-Zentrifugenfirma in Jülich werden dieses Jahr aufgrund der umfangreichen Kontaktbeschränkungen während der Corona-Krise leider verschoben. Das wurde in Gronau und Jülich gemeinsam beschlossen.

Damit die dringende Forderung nach einer Beendigung der zivil wie militärisch gefährlichen Urananreicherung in Gronau und der damit verbundenen Zentrifugenentwicklung und -herstellung in Jülich in dieser außergewöhnlichen Situation weiter politisch sichtbar bleibt, wurde entschieden, den diesjährigen Ostermarsch-Aufruf für Gronau und Jülich als Online-Petition “Urananreicherung beenden – Atomwaffen ächten” an die Bundesregierung und NRW-Landesregierung auf den Weg zu bringen. 22 Initiativen und Verbände tragen diese Petition als ErstunterzeichnerInnen.

Wir bitten euch herzlichst: Unterzeichnet die Online-Petition, teilt den Link und macht dafür in eurem Freundeskreis oder bei anderen Gruppen Werbung. Hier ist der Petitions-Link:

https://www.openpetition.de/petition/online/ostermarsch-appell-gronau-juelich-urananreicherung-beenden-atomwaffen-aechten

Zeigen wir, dass wir auch in politisch sehr schwierigen Zeiten gemeinsam handlungsfähig sind!

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Wer außerdem trotz Ausgangsbeschränkungen wegen Corona ein kleines Zeichen des Friedens in der “Offline-Welt” setzen möchte, ist dazu aufgerufen, am Ostermontag um 14:00 Uhr Kerzen ins Fenster zu stellen.
 
Nachlese zum Fukushima-GedenktagÜber 50 AtomkraftgegnerInnen forderten am 11. März 2020 auf dem Kornmarkt Trier die Abschaltung aller Atomanlagen.

Der luxemburgische Bürgermeister Paul Weimerskirch konnte leider nicht zur Veranstaltung kommen, hat uns seine wirklich lesenswerten Antworten aber geschickt, die wir euch nicht vorenthalten möchten. Zusätzlich haben wir die ebenfalls bemerkenswert guten Antworten von Richard Pestemer in Form eines virtuellen Interviews ergänzt, die er uns am Gedenktag vor Ort in Trier auf dem Kornmarkt gegeben hat. Nachzulesen auf unserer Homepage.

Außerdem haben wir Euch die Manuskripte zu den beiden wirklich sehr guten Reden am Veranstaltungstag bereitgestellt.

Da wäre zum Einen der Redebeitrag von Yu Kajikawa von Sayonara Nukes Berlin, die sehr anschaulich und packend über die aktuelle Situation in der radioaktiv verseuchten Region Fukushima berichtete.

Zum Anderen gibt es auch die Rede von Elias Roos von Fridays For Future Trier nachzulesen, der aus Sicht der Jugend die Themen Klimawandel, Kohle- und Atomkraft in Bezug zueinander setzte.

Musikalisch wurde die Veranstaltung vom Liedermacher Jürgen Trunczik umrahmt, dessen Facebook-Seite wir Euch sehr ans Herz legen können. Aktuell gibt er aufgrund der Einschränkungen für musikalische Aufführungen auch immer wieder Konzerte per Live-Stream, live und direkt – oder auch anschließend als Aufzeichnung abrufbar – aus seinem Studio in Kanzem.

Und zu guter Letzt könnt Ihr Euch auch noch ein paar Impressionen von der Veranstaltung auf unserer Homepage anschauen.
Absage von Veranstaltungen!

Aufgrund der Corona-Pandemie müssen wir leider alle aktuellen Veranstaltungen absagen bzw. auf unbestimmte Zeit verschieben, was für uns aufgrund der Situation zwar schmerzlich aber selbstverständlich ist.

So wird u.a. der Film “Ein strahlendes Land” im Rahmen des Agenda-Kinos, der für den 30. März geplant war, nicht gezeigt werden, da das Broadway-Kino geschlossen ist. Ein Ersatztermin wird rechtzeitig bekannt gegeben.
Hierzu noch ein Aufruf: Bitte kauft online Gutscheine oder als Spende eine “virtuelle Popcorntüte”, um das Broadway Kino in Trier in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen, damit es auch in Zukunft noch Agenda-Kino geben wird! https://www.broadway-trier.de Danke!

Ob unsere Infoaktion am 8. Mai “Atomkraft am Pranger” in Trier stattfinden kann, steht aktuell noch in den Sternen. Wir rechnen aber nicht damit und werden diese Aktion ebenfalls zu gegebener Zeit nachholen und Euch darüber frühzeitig informieren.

Gleiches gilt für den Vortrag “Atomkraft: Irrweg in der Klimakrise” von Angela Wolff (ausgestrahlt.de) am 14. Mai mit anschl. Diskussion im FUZ. Ob dieser Termin stattfinden kann, steht noch nicht fest. Wir halten Euch auch hier auf dem Laufenden.

Ebenso fällt mindestens unser nächstes Offenes Treffen am 8. April im FUZ aus. Das Team bleibt aber anderweitig in Kontakt und aktiv und koordiniert weiterhin andere Aktionsformen.
Wenn Du Interesse an einer Mitarbeit hast, antworte einfach auf diesen Newsletter und wir kommen gerne per Email auf Dich zu!
Neues aus Cattenom!

Unter https://antiatomnetz-trier.de/category/obscurage/ findet ihr weiterhin wie gewohnt in unregelmäßigen Abständen die Übersetzungen der offiziellen Verlautbarungen aus Cattenom, versehen mit kritischen, teilweise sarkastischen bis zynischen Kommentaren von uns.
 
Kurzmeldungen…

AKWs sind nicht systemrelevant +++ Revision mit über 1.000 Menschen befeuert Pandemie +++ Stromversorgung auch ohne AKW gesichert +++ Pandemie eingrenzen = auf unnötige Industrieanlagen verzichten +++
Mehr auf ausgestrahlt.de…

Anti-Atom-Initiativen warnen: Corona hebelt Proteste aus
Ungeachtet der Pandemie wollte der Gronauer Urananreicherer Urenco diese Woche einen neuen Uranmülltransport von der Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau zur russischen Atomfabrik Novouralsk durchführen. In Corona-Zeiten wollte man auf hochgefährliche Urantransporte nicht verzichten – und somit für Krankenhäuser, Feuerwehren und Krisenstäbe weitere Gefahrenquellen und zusätzliche Arbeit wissentlich in Kauf nehmen! Die Landesregierung blieb untätig, aber zum Glück hat das Bundesinnenministerium (BMI) den anstehenden Uranmülltransport wegen Corona nun abgesagt!
Mehr auf bi-luechow-dannenberg.de…

Belgische Schrottmeiler in Doel erhalten wieder Uranbrennstoff „Made in Germany“
Mehr auf umweltfairaendern.de…

Wie noch unsicherer ist das AKW Cattenom eigentlich in Pandemiezeiten? +++ Mitarbeiter wurde kürzlich positiv getestet +++ 18 weitere Mitarbeiter für 2 Wochen unter Quarantäne + Was wenn noch weitere Mitarbeiter ausfallen?
Mehr hier auf sr.de sowie hier auf volksfreunde.de
 Das Anti-Atom-Netz ist ein Zusammenschluss von Atomkraftgegner*innen in Trier und Umgebung.Wir setzen uns für die Abschaltung aller Atomanlagen und eine nachhaltige Zukunft mit erneuerbaren Energien ein.Treffen: jeden 2. Mittwoch im Monat um 20.00 Uhr im Friedens- & Umweltzentrum, Pfützenstr. 1 in Trier.
(aktuell ausgesetzt wegen Corona!)