Die atomare Lage in Deutschland: Allgemein und Castor-Transporte im Speziellen

Von | 20.02.2021

10 Jahre nach Fukushima und dem 2. sogenannten Atomausstieg laufen immer noch 6 AKW an 6 Standorten. Sie produzieren abgesehen von Atommüll hohe Störfallrisiken, denn aufwendige Ursachenforschung und Reparatur bei gravierenden Problemen „lohnen“ sich ja nicht mehr – z. B. beschädigte Brennstäbe im AKW Brokdorf oder Risse in den Dampferzeugerrohren im AKW Neckarwestheim 2.

In unserer Region (Trier/Trier-Saarburg) durften die Atomkonzerne EON und RWE sich mit Genehmigung der Bundesbehörden den Markt und die Geschäftsfelder aufteilen:

  • RWE produziert Strom und reißt dafür aktuell weiter Dörfer in NRW für ihre Braunkohletagebaue ab.
  • EON übernimmt (unter Beibehaltung der Namen Innogy und Westnetz) das Geschäft mit den Endkunden und den Stromnetzen.

Sowohl RWE wie EON unterstützen über ihre Beteiligungen am Atomkonzern Urenco (u.a. Urananreicherung in Gronau, NRW) die Finanzierung von AKW Neubaupläne in den Niederlanden, Großbritannien und Canada.

Übrigens: Die Brennelementefabrik Lingen hat vor kurzem illegal, d.h. ohne gültige Exportgenehmigung, Brennelemente an das Schweizer AKW Leibstadt geliefert. Der BUND BaWü bereitet eine Klage vor.

Castor-Transporte

Anfang November – ein Teil-Lockdown wegen der hochgeschnellten Corona Infektionen war schon in Kraft – wurden 11 000 Polizeibeamt*innen aufgeboten, um einen Castortransport mit hochradioaktivem Atommüll aus der nordenglischen WAA Sellafield von Nordenham aus ins Castorzwischenlager am stillgelegten AKW Biblis zu begleiten.

Dieses Jahr (2021) sollen Castoren aus der französischen WAA La Hague in das Zwischenlager am stillgelegten AKW Philippsburg transportiert werden.