Kommentar zur Laufzeitverlängerung des AKW Cattenom und anderer uralter Schrottmeiler in Frankreich

Von | 01.03.2021

Wir sind entsetzt darüber, dass die Laufzeit der alten französischen Schrottmeiler auf 50 Jahre verlängert werden soll. Schon jetzt stellen sie ein unverantwortliches Risiko dar.

Am 11. März jährt sich die Atomkatastrophe von Fukushima zum zehnten Mal. Ein ähnlicher GAU könnte sich jederzeit in jedem der französischen AKWs ereignen, auch in Cattenom.

Es gibt seit Jahren en masse Störfälle und Pannen, Cattenom ist nicht mehr fit, das war es auch noch nie. Diese Hochrisikotechnologie ist nicht für so lange Laufzeiten ausgelegt und an grundsätzlichen Mängeln und Gefahren können auch technische Aufrüstungen nichts ändern.

Cattenom ist zudem besonders verletzlich im Hinblick auf Erdbeben und Flugzeugabstürze und angesichts der heißen und trockenen Sommer ist die Mosel als Kühlfluss extrem belastet. Im September 2020 hatten sowohl der Mirgenbach Stausee neben Cattenom als auch das Reservoir in den Vogesen kaum noch Wasserreserven für die Kühlung. So sind Katastrophen vorprogrammiert.

In Cattenom wird ein Block derzeit einer „Zehnjahresinspektion“ unterzogen, damit seine Laufzeit um weitere zehn Jahre verlängert werden kann. Die von der französischen Atomaufsicht verlangte Nachrüstung kann EDF weder personell noch finanziell leisten. Alle 4 AKW Blöcke entsprächen selbst nach den Investitionen nicht dem heutigen Stand von Sicherheit und Technik. Sie wären heute nicht mehr genehmigungsfähig und gehören stillgelegt.

Statt der Atomindustrie noch mehr Geld in den Rachen zu werfen und noch mehr Atommüll zu produzieren, sollte Frankreich endlich die überfällige Energiewende einleiten.

Wir fordern die sofortige Abschaltung aller AKWs!