Rundbrief März 2021

Von | 08.03.2021
Liebe Atomkraftgegner*innen und Freund*innen einer ökologischen Energiewende.

Wir haben wieder einmal einen Rundbrief mit neuesten Infos fertig. Viel Spaß beim Lesen. Wie immer dürfen und sollen die Informationen gerne an weitere Interessierte weitergegeben werden!

Freund*innen und Bekannte können sich übrigens auch ganz einfach selbst unter https://antiatomnetz-trier.de neu zum Rundbrief anmelden. Einfach etwas weiter unten auf der Seite in der rechten Spalte eintragen und das Abonnement anschließend per Email bestätigen.

Viele Grüße im Namen des ganzen Anti-Atom-Netz Trier senden Euch,
Thomas, Markus & Elisabeth.

P.S.: Passt auf Euch und Eure Lieben auf und bleibt gesund!
Liebe Leser*innen, am 11. März jährt sich zum 10. Mal die andauernde Katastrophe von Fukushima.

Die innerhalb dieses Jahrzehnts vom Betreiberkonzern Tepco versprochene Bergung des verschmolzenen Kernbrennstoffs von Reaktor 2 und 3 ist wegen extrem hoher Strahlung am Betondeckel des Sicherheitsbehälters ausgeschlossen. Bei Reaktor 1 war der Betondeckel schon im März 2011 durch eine Wasserstoffexplosion weggesprengt worden, so dass sich das radioaktive Inventar des Reaktors verteilen konnte. Außerdem müssen die havarierten Reaktoren weiterhin ständig gekühlt werden. Tepco weiß nicht mehr wohin mit dem radioaktiv kontaminierten Wasser und drängt auf eine Genehmigung, es ins Meer einzuleiten!

10 Jahre nach Fukushima und dem 2. sog. Atomausstieg laufen in Deutschland immer noch 6 AKW. Keines ist gegen den Absturz eines großen Passagierflugzeugs oder gegen ein starkes Erdbeben geschützt. Untersuchungen im AKW Neckarwestheim‑2 haben im Juni 2020 zum vierten Mal in Folge Schäden in den Dampferzeugern aufgedeckt. Mehr als 300 Rohre weisen zum Teil tiefgehende und lange Risse auf. Die Ursache ist bis heute nicht behoben. Damit besteht die akute Gefahr, dass weitere Risse entstehen und Rohre spontan abreißen. Expert*innen warnen Anfang März 2021, dass ein solcher Bruch einen Störfall bis hin zur Kernschmelze auslösen könnte. Bei einem schweren Atomunfall sind alle Pläne zum Katastrophenschutz Makulatur: Viel zu viele Menschen müssten in viel zu kurzer Zeit weiträumig evakuiert werden. Mit einer echten Haftpflichtversicherung, welche die bei einem Atomunfall zu erwartenden Schäden in voller Höhe abdeckt, wäre jedes AKW sofort unrentabel.

Der “Atomausstieg” wird durch den Export von Brennstäben konterkariert: Die Brennelementefabrik Lingen beliefert belgische Reaktoren und hat vor kurzem illegal, d.h. ohne gültige Exportgenehmigung, Brennelemente an das Schweizer AKW Leibstadt geliefert. Doch Framatome scheint alles egal: gegen die unerlaubten Brennelemente-Exporte wurden Strafanzeigen gestellt (INFOS)

Wir fragen uns ob Deutschland auch Cattenom beliefert. Denn hier in der Region ist die Pannenserie Cattenoms nach wie vor besorgniserregend.

Auf unserer Homepage findet ihr unseren Kommentar zur Laufzeitverlängerung des AKW Cattenom und anderer uralter Schrottmeiler in Frankreich.

-> Genug Gründe um am Do 11.3. um 15 Uhr eine – Coronabedingt nur kleine – Mahnwache zum Gedenken an die Atomkatastrophe von Fukushima am Kornmarkt Trier zu veranstalten (mit Abstand und medizinischem Mund-Nasenschutz). Dazu präsentieren wir einen aktuellen schriftlichen Redebeitrag der japanischen Atomkraftgegnerin Yû Kajikawa von Sayonara Nukes Berlin zur Lage um Fukushima (hier schon jetzt zu lesen, auf der Mahnwache als Zettel am Infostand abholbar). Yû hatte letztes Jahr bei unserer Kundgebung gesprochen.
Weitere Themen und Onlineaktionen:

Endlagerung und Standortsuchverfahren

2022 werden ca. 1900 Castorbehälter mit hochradioaktivem Müll in unsicheren Zwischenlagern stehen. Die Bundesregierung hat ein „Standortauswahlverfahren“ eingeleitet. Im Zuge dieses Verfahrens wurden im letzten Herbst von der neu gegründeten Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) 54% der Fläche des Bundesgebiets als Endlager geeignet ausgewiesen. Das ist natürlich Unsinn, denn niemand wird unter der Großstadt Lübeck ein Atommüllendlager einrichten. Aber so fühlt sich erstmal niemand betroffen. In einer nächsten Phase wird die BGE eine kleine Auswahl von Standorten zur weiteren Erkundung vorschlagen. Darüber entscheidet der Bundestag. Das ist dann eine sog. Legalplanung, gegen die kein Einspruch wie bei einer Behördenentscheidung möglich ist. Wie diese und weitere Auswahlentscheidungen genau getroffen werden, bleibt intransparent. Gorleben ist zwar als Endlagerstandort raus, aber die Regierung hat nichts daraus gelernt. Sie strebt wieder an, jetzt noch begünstigt durch die Corona Bedingungen, Standortentscheidungen gegen die betroffene Bevölkerung durchzupauken.

Unsere Kritik am „Endlager“suchverfahren die auch in der antiatomaktuell veröffentlicht wurde


Konsequente Ökostromanbieter

Fordert Freund*innen und Bekannt auf zu konsequenten Ökostromanbietern zu wechseln: antiatomnetz-trier.de/mach-mit/stromwechsel/ Wir haben Anbieter und Preise von 2021 recherchiert.
Dazu passt auch der im Volksfreund veröffentlichte Leserbrief zum „Stromanbieterwechsel“


“Die atomare Lage in Deutschland”

Dazu haben wir auf unserer Webseite antiatomnetz-trier.de eine Info-Reihe veröffentlicht:
Neues zum AKW Cattenom und zum Atomkonzern EDF
Das AKW Cattenom und das Atommüllproblem der EDF
Allgemein und Castor-Transporte im Speziellen
Das „Freimessen“
Der Schacht Konrad und das „Logistikzentrum“ Würgassen
Fukushima jährt sich zum 10. Mal

Außerdem ganz aktuell: Untersuchungen im AKW Neckarwestheim‑2 haben im Juni 2020 zum vierten Mal in Folge Schäden in den Dampferzeugern aufgedeckt. Mehr als 300 Rohre weisen zum Teil tiefgehende und lange Risse auf. Die Ursache ist bis heute nicht behoben. Damit besteht die akute Gefahr, dass weitere Risse entstehen und Rohre spontan abreißen. Expert*innen warnen, dass ein solcher Bruch einen Störfall bis hin zur Kernschmelze auslösen könnte. Mehr bei ausgestrahlt.de

 Onlineaktionen:

Klimakiller-Pakt kündigen: Mit Milliardenklagen vor geheimen Schiedsgerichten torpedieren Konzerne die Klimarettung. Der Energiecharta-Vertrag (ECT) macht es möglich – und ist damit genau so schlimm wie TTIP und CETA. Frankreich und Spanien wollen den Klimakiller-Pakt kündigen, doch Wirtschaftsminister Altmaier (CDU) bremst. Fordert mit uns den den Ausstieg aus dem Vertrag!

Veranstaltungsreihe „10 Jahre Fukushima“ von .ausgestrahlt: Die kostenlosen Onlinevorträge mit renommierten Referent*innen zu Themen wie “Uran – tödlicher Bodenschatz” über ” Unsicherheit deutscher AKW” bis “Atomkraft – Irrweg in der Klimakrise”. über spannenden Inhalten rund um das Thema Atomkraft.

Petition No Radioactive Olympics von IPPNW/Ausgestrahlt: Wer noch nicht unterschrieben hat und wer dagegen ist, dass der Fackellauf und ein paar Wettbewerbsspiele in Fukushima stattfinden (abgesehen davon, wie unsinnig es ist, jetzt unter Corona solche Veranstaltungen zu planen), kann noch bitte hier unterschreiben. “Wir wollen mindestens 10.000 Unterschriften sammeln, jetzt fehlen noch ca 800. Wir wollen nämlich einen Tag vor dem Fackellaufbeginn am 24.03.2021 die Unterschriften an der japanischen Botschaft überreichen”: www.ausgestrahlt.de/aktionen/radiolympics
Das Anti-Atom-Netz ist ein Zusammenschluss von Atomkraftgegner*innen in Trier und Umgebung.Wir setzen uns für die Abschaltung aller Atomanlagen und eine nachhaltige Zukunft mit erneuerbaren Energien ein.Treffen: jeden 2. Mittwoch im Monat um 20.00 Uhr im Friedens- & Umweltzentrum, Pfützenstr. 1 in Trier. Aktuell gibt es nur Telefonkonferenzen der bestehenden Gruppe unter sich und kein persönliches offenes Treffen wegen der Corona-Pandemie. Bei Interesse bitte melden!