Leserbrief zum Thema “Super-GAU lässt Luxemburg verschwinden”

Von | 23.04.2021

Zum Artikel „Super-Gau im Film: Luxemburg verschwindet von der Landkarte“ (Trierer Lokalzeitung „Trierischer Volksfreund“ vom 21. April) hier unser Leserbrief an die Zeitung:

An der Doku-Fiction “Super-GAU. Die letzten Tage Luxemburgs” lässt sich sicherlich einiges kritisieren, ganz gewiss aber nicht, dass die französische Seite nicht zu Wort kommt. Die kommt schon viel zu oft zu Wort, auch im Volksfreund, wo noch am 10. März exakt im EDF-Sprech genau diese Sichtweise verbreitet wurde, nämlich dass Cattenom für einen längeren Betrieb „fit gemacht“ werde.

Zu kritisieren ist eher, dass der Schwerpunkt leider auf die Existenz des Landes Luxemburg gelegt wurde und nicht auf das menschliche Leid, das mit einem Super-GAU in Cattenom unweigerlich verbunden wäre. Im Filmteil waren denn auch keine toten, geschweige denn verstrahlten Menschen zu sehen. Da saßen dann Jahre später die nach wie vor “geschniegelten und gebügelten” Luxemburger Flüchtlinge in Lagern, in die Flüchtlinge aus den Lagern in Griechenland sicher gerne sofort einziehen würden…

Wer sich vorstellen will, welches Schicksal im Falle eines Super-GAUs in Cattenom der gesamten Bevölkerung der Saar-Lor-Lux-Region drohen könnte, möge sich die Serie „Tschernobyl“ ansehen, die gerade auf PRO7 läuft. Und danach kann man sich vielleicht auch vorstellen, was man sich in dieser Doku-Fiction nicht getraut hat vorzustellen, nämlich beispielsweise, dass die flüchtenden Luxemburger an den Grenzen abgewiesen werden, weil niemand diese Verstrahlten im Land haben will und man sich ja schon um die Umsiedlung und gesundheitliche Versorgung der Saarländer und Rheinland-Pfälzer kümmern muss.