Hallo,
anlässlich der Bundestagswahl am kommenden Sonntag möchten wir dich als engagierte:n Atomgegner:in dazu aufrufen, deine Stimme abzugeben – für eine nachhaltige, sichere und sozial gerechte Energiezukunft. Dieser Beitrag bietet dir einen Überblick der wichtigsten Parteipositionen zum Thema Atomkraft. Es geht nicht um die Unterstützung einer bestimmten Partei, sondern um eine neutrale Zusammenstellung der Wahlprogramme, damit du fundiert entscheiden kannst – denn nicht wählen ist keine Option!
Atomkraft: Rückkehr oder endgültiger Ausstieg?
Die Wahl 2025 stellt uns vor die grundlegende Frage: Soll Deutschland wieder auf Atomkraft setzen oder den konsequenten Ausstieg weiterverfolgen? Je nach Wahlausgang könnten neue Atomkraftwerke in deiner Nähe Realität werden – mit weitreichenden Folgen für Umwelt, Kosten und Klima. Hier findest du die wesentlichen Positionen der Parteien:
CDU/CSU
- Uneinheitliche Linie:
- CSU-Chef Söder plädiert für die Wiederinbetriebnahme abgeschalteter AKW, während CDU-Chef Merz deutlich skeptisch bleibt.
- Die Partei verfolgt gleichzeitig das Ziel einer beschleunigten Suche nach einem Endlager und prüft einen Wiedereinstieg in die Atomkraft – ein Widerspruch, der auf eine uneinheitliche Strategie hinweist.
- Fazit:
Unklare Strategie, interne Uneinigkeit und kein überzeugendes Konzept für den Umgang mit Atommüll.
SPD
- Klare Linie für den Atomausstieg:
- Die SPD hält am Atomausstieg fest und setzt auf den Ausbau erneuerbarer Energien, um langfristig eine bezahlbare Energieversorgung zu ermöglichen.
- Atommüll:
- Im Wahlprogramm wird die Notwendigkeit betont, das Suchverfahren für ein Endlager voranzutreiben.
- Maßnahmen gegen bestehende Atomfabriken in Lingen und Gronau werden allerdings nicht thematisiert.
- Fazit:
Eindeutiger Atomausstieg und der Versuch, den Umgang mit radioaktivem Abfall zu regeln – ohne dabei grundlegende Herausforderungen anzugehen.
Grüne
- Klare Ablehnung der Atomkraft:
- Die Grünen argumentieren, dass Atomkraft weder für das Erreichen der Klimaziele noch für die Versorgungssicherheit notwendig ist.
- Neue Atomkraftwerke sind aufgrund langer Bauzeiten, hoher Kosten und unkalkulierbarer Risiken keine realistische Option.
- Weitere Forderungen:
- Es wird ein Stopp der Urananreicherung und der Fertigung von Brennelementen in Deutschland gefordert.
- Die Entsorgung von radioaktivem Abfall wird als gesamtgesellschaftliche Herausforderung gesehen.
- Fazit:
Deutliche Ablehnung der Atomkraft und ein konsequenter Ausstieg – mit starkem Fokus auf erneuerbare Energien.
Linke
- Ambitionierter Atomausstieg:
- Die Linke kritisiert, dass der bisherige Atomausstieg unvollständig sei, und fordert weitergehende Maßnahmen, wie die Beendigung der Uranbrennstoffproduktion in Gronau und Lingen.
- Sie möchte den Atomausstieg sogar im Grundgesetz verankern und die Atomkonzerne für langfristige Kosten in die Pflicht nehmen.
- Bürgerbeteiligung:
- Im Suchverfahren für ein Endlager wird eine umfassende Mitsprache der Bevölkerung gefordert.
- Fazit:
Ein ambitionierter, europaweit orientierter Atomausstieg, der soziale Gerechtigkeit und eine nachhaltige Energiewende in den Mittelpunkt stellt.
BSW
- Ablehnung konventioneller AKW:
- Das BSW lehnt den Neubau herkömmlicher Atomkraftwerke sowie Small Modular Reactors (SMR) ab, da diese als risikobehaftet gelten.
- Stattdessen wird auf Forschung in alternativen Kerntechnologien gesetzt – Projekte wie die Kernfusion werden verfolgt, auch wenn diese Technologien mit erheblichen Unsicherheiten behaftet sind.
- Fazit:
Klare Ablehnung traditioneller Atomkraft – ohne ein durchdachtes Konzept für den Umgang mit den Folgen.
FDP
- Setzt auf neue Atomtechnologien:
- Die FDP befürwortet den Bau neuer Generationen von Atomkraftwerken, wie Dual-Fluid-Reaktoren, Thorium-Flüssigsalzreaktoren und SMR, und strebt zudem die Wiederinbetriebnahme abgeschalteter AKW an.
- Dabei soll eine angeblich subventionsfreie Atomkraft ermöglicht werden – ein Konzept, das weltweit bislang nicht realisiert wurde.
- Offene Fragen:
- Es bleibt unklar, wie die Finanzierung der hohen Investitionen sowie der Umgang mit radioaktivem Abfall gesichert werden soll.
- Fazit:
Unterstützung für neue Atomkraftwerke mit unrealistischen Versprechen, während wesentliche Fragen zu Finanzierung und dem Umgang mit Atommüll offenbleiben.
AfD
- Starke Förderung der Atomkraft:
- Die AfD fordert die schnelle Wiederinbetriebnahme stillgelegter AKW und plant den Bau neuer Kernforschungszentren sowie Atomkraftwerke – mit dem Fokus auf sogenannte „neue Nukleartechnologien“ wie das Dual-Fluid-Konzept.
- Kritische Punkte:
- Es fehlt ein klarer Finanzierungsplan für die enormen Investitionen.
- Eine Strategie zur Entsorgung des radioaktiven Abfalls wird nicht erkennbar.
- Zudem werden Klimaschäden durch den fortgesetzten Einsatz fossiler Energien in Kauf genommen.
- Wichtiger Hinweis:
Die AfD wird vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall geführt und stellt demokratische Grundwerte in Frage. - Fazit:
Maximale Förderung der Atomkraft – ohne überzeugende Lösungen für Finanzierung, Sicherheit oder den Umgang mit radioaktivem Abfall und mit erheblichen Risiken für Mensch und Natur.
Deine Entscheidung – Die Zukunft von Atompolitik und Klima!
Die Bundestagswahl 2025 wird richtungsentscheidend für die zukünftige Energiepolitik in Deutschland sein. Mit deiner Stimme bestimmst du, ob wir den Weg in eine nachhaltige, erneuerbare Zukunft einschlagen oder ob das Risiko einer Rückkehr zur Atomkraft bestehen bleibt. Dabei darf eines nicht übersehen werden: Die grundlegende Problematik einer wirklich sicheren Endlagerung von radioaktivem Abfall ist bis heute ungelöst und stellt ein zentrales Risiko dar.
Nicht wählen ist keine Option – geh wählen und setze ein klares Zeichen für den Klima- und Umweltschutz!
Mit solidarischen Grüßen,
Dein Anti-Atom-Netz Trier