
Klimawandel
Es vergeht kaum ein Tag, an dem die teils dramatischen Auswirkungen des Klimawandels nicht einen Platz in den Nachrichten finden. Und an dem nicht die Rede vom klimaschädlichen CO2 ist.
Sollen CO2 und andere umwelt- und klimaschädliche Emissionen vermieden werden, muss in Zukunft die Energiegewinnung vorwiegend auf andere Weise als über Verbrennung erfolgen – also mittels Wasser, Wind, Sonne, Erdwärme und Biomasse (= regenerative Energiequellen). Zudem wären mehr Energieeffizienz und weniger Energieverbrauch sowie eine ganz andere Politik jenseits von Wachstumswahn und Naturzerstörung notwendig.
Da Atomstrom über nukleare Zerfallsprozesse hergestellt wird, wird der Atomkraft ‚Klimafreundlichkeit‘ unterstellt. Es heißt, sie sei ‚ CO2 -neutral‘.
Atomstrom
Die CO2 -Bilanz der Atomkraft ist jedoch nur neutral, wenn man ausschließlich die Phase der Stromerzeugung im Atomkraftwerk veranschlagt.
Wird indessen folgendes einbezogen …
- Abbau des Urans und Deponieren der radioaktiven Abfälle
- Anreicherung des Urans
- Erzeugung der Brennstäbe
- Bau des Atomkraftwerks (AKW) und anderer Atomanlagen
- Zwischenlagerung des Atommülls
- Rückbau der Atomanlagen
- Sämtliche Transporte, im Zusammenhang mit obigen Schritten
- Suche nach langfristigen Lagern, deren Erprobung und Ausbau
- ständiges Abschirmen des hochgefährlichen Atommülls von der Biosphäre,
- Erneuern der Ummantelungen und dauerhafte Lagerkontrollen über Tausende von Jahren
… so ist die CO2-Gesamtbilanz erschreckend hoch.

Atomstrom rangiert dann in Höhe der Erdgas-CO2 -Gesamtbilanz!
Darüber liegen nur noch die CO2-Gesamtbilanzen von Kohle und Öl, und weit darunter die der regenerativen Energiequellen.
Hinzu kommt, dass AKWs nicht schnell genug dem Strombedarf angepasst werden können und dass Kostenintensität, Aufwand und Größe einen zentralen Einsatz erforderlich machen, was wiederum der regionalen und dezentralen Energiewende im Wege steht. Die Gefährlichkeit und Angreifbarkeit der Atomanlagen führt zudem zu polizeistaatlichen und demokratiefeindlichen Entwicklungen, die einer ökologischen und selbstbestimmten Energieversorgung zuwiderläuft. – Fazit:
Atomkraft ist nicht die Lösung des CO2– und Klimawandel-Problems – sie ist ein Teil davon!
Und auch dies trifft zu:
1. Strahlung
Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind rund 300 Tonnen reines Plutonium-239 durch Reaktorprozesse entstanden. Plutonium ist der giftigste Stoff der Welt. Wenige Mikrogramm (= ein Millionstel Gramm) sind tödlich, geringere Mengen setzen sich im Organismus fest, reichern sich an und entfalten ihre Wirkkraft erst nach einiger Zeit.
Jährlich fallen weltweit gut 12.000 Tonnen hochradioaktiven, d.h. plutoniumhaltigen Mülls in den Atomanlagen an; in Deutschland produzieren 6 AKW noch immer rund 400 Tonnen pro Jahr. Plutonium hat eine Halbwertzeit von 24.110 Jahren! Das ebenfalls anfallende und hochgiftige Jod-129 braucht sogar 16.000.000 Jahre bis es nur noch halb so viel strahlt.
2. Mythos ”sicheres Endlager“
Ein tatsächliches Endlager – also die sichere Unterbringung für wenigstens einige Zigtausend Jahre – gehört ins Reich der Mythen. Die Erdkruste – sie reicht bis 35 km Tiefe – ist nicht statisch, sondern verändert sich ständig, manchmal mit ungeheuren Kräften. Keine Hülle, sei sie nun natürlich (Salzstöcke, Tongestein) oder künstlich (Stahlmäntel), kann ihnen auf Dauer trotzen. Auch weiß man nicht, wie das Umgebungserdreich auf die Dauerbestrahlung reagiert. Verstärkt werden diese geologischen Risiken und die noch nicht erprobte Material-Unsicherheit zusätzlich durch den Klimawandel mit seinen umfassenden wetterbedingten Veränderungen.
3. Unbeherrschbare Technik
Insgesamt 32 große Atomunfälle gab es seit 1945! Die beiden Super-GAUs Tschernobyl und Fukushima ragen dabei heraus. Allein diese beiden Unfälle innerhalb der letzten 34 Jahre zeigen, was immer wieder verdrängt wird: Das einzig Sichere an der Atomkraft ist das Risiko eines GAUs oder auch Super-GAUs. Da reicht das Zusammenspiel einiger weniger ungünstiger Faktoren (Materialermüdung, menschliches Versagen, Stromausfall durch Unwetter oder Naturkatastrophe, Erdbeben, Flugzeugabsturz etc.) für eine Havarie, mit dem Ergebnis, dass weite, kostbare Landstriche unbewohnbar werden, zahllose Menschen und Tiere an den Folgen sterben und massives generationenübergreifendes Leid entsteht.
Übrigens: Würden AKW-Betreiber dazu verdammt, die bei einem Atomunfall zu erwartenden Schäden in voller Höhe per Haftpflichtversicherung abzudecken, gäbe es sofortige Massenabschaltungen – denn Atomkraft wäre umgehend unrentabel.
4. Atomindustrie von RWE und e.on bis Vattenfall, EnBw und EDF
Das Geschäft mit dem Atomstrom ist äußerst profitabel – was es nicht sein könnte, wenn es nicht zugleich hochgradig staatlich subventioniert würde. In Europa heißt das, dass die Gewinne den Konzernen zufließen, während die Risiken und Schäden sowie die Folgekosten von der Allgemeinheit zu tragen sind.
In Deutschland ist es ausschließlich der Steuerzahler, der für das unlösbare und somit dauerhaft kostenintensive Atommüllproblem aufkommt.
Eine weitere lukrative Einnahmequelle der Atomindustrie ist das Plutonium, das beim Betrieb eines AKW erzeugt wird und zu waffenfähigem Plutonium verarbeitet werden kann – dem Stoff, der die verheerende Wirkung von Atombomben erzeugt!
Kurzum:
