Pressemitteilung: Nein zur Laufzeitverlängerung der Pannenreaktoren von Cattenom!

Von | 07.10.2024

Das Anti-Atom-Netz Trier hat verantwortliche Politiker_innen befragt, was sie gegen die Laufzeitverlängerung von Cattenom unternehmen. Die Antworten sind ernüchternd und widersprechen den politischen Versprechen. Das Anti-Atom-Netz ruft daher zum Protest auf und informiert am 9.10.2024 mit einer Infoaktion in der Brotstraße über die Ergebnisse und die Gefahren.

Der französische Atomstrom-Staatskonzern EDF (Électricité de France) plant die Laufzeitverlängerung seiner 1300 MW Reaktoren um weitere 10 Jahre. Betroffen ist auch die benachbarte Atomanlage Cattenom. Diese stellt seit 40 Jahren mit zahlreichen Pannen und Störfällen eine Gefahr für die ganze Großregion dar. Unzählige An- und Abschaltungen belasten das System extrem. Ab 2027 sollen die Reaktoren von Cattenom bis 2037 laufen. Dafür sollen in den Jahren 2027 bis 2033 (!) „Verbesserungen“ eingebaut und durchgeführt werden.

Die luxemburgische Regierung hat sich bereits kritisch zur geplanten Laufzeitverlängerung geäußert. Sie fordert zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen und vollständige Transparenz im Falle von Zwischenfällen. Luxemburg bekräftigt seine Forderung nach Schließung von Risikokraftwerken wie Cattenom.

Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat sich noch nicht offiziell positioniert. Auf Nachfrage des Anti-Atom-Netz Trier von Anfang Mai 2024 schreibt die Umweltministerin Eder, dass man die „standortspezifische Überprüfung“ des Reaktor 1 abwarten wolle, um sich dann einzubringen. Diese Überprüfung soll aber erst 2026 durchgeführt werden.

Der Landrat Metzdorf (Kreis Trier-Saarburg) hat auf Schreiben des Anti-Atom-Netzes hin Kontakt mit der Landesregierung aufgenommen. Er will Anfang 2025 die kommunalen Gremien informieren. Oberbürgermeister Leibe (Stadt Trier) hüllt sich in Schweigen. Das Anti-Atom-Netz hat bisher keine Reaktion auf seine Anfrage erhalten.

Forderungen des Anti-Atom-Netz Trier

Elisabeth Quaré vom Anti-Atom-Netz Trier fordert: „Die Politik muss jetzt, handeln und nicht erst 2026, wenn es zu spät ist. Alle Möglichkeiten, einen Weiterbetrieb der Pannenreaktoren von Cattenom zu verhindern, müssen ausgeschöpft werden! Dazu gehört auch die Forderung nach Umweltverträglichkeitsprüfungen. Mit diesen kann die grundsätzliche Kritik am Weiterbetrieb dieser Hochrisikotechnologie verdeutlicht werden!“

Markus Pflüger vom Anti-Atom-Netz Trier ergänzt: „Wir werden mit einer Infoaktion am 9.10.2024 vor der Commerzbank in der Brotstraße Trier die Bevölkerung über die unverständliche bisherige Zurückhaltung der Politik informieren. Es gilt, den politischen Druck für die Stilllegung der Pannenreaktoren von Cattenom zu erhöhen und die unverantwortliche und hochgefährliche Laufzeitverlängerung zu verhindern. Die Systeme sind veraltet. Auch Nachrüstungen ändern nichts an der immensen Gefahr dieser tickenden Zeitbombe!“

Infoaktion am 9. Oktober

Bei der Infoaktion am 9.10. können Passanten bei einem Angelspiel symbolisch versuchen, havarierte Atommüllfässer aus dem abgesoffenen Endlager Asse zu angeln. Es werden neue Brennelemente verteilt, die durch Streichholzschachteln symbolisiert werden. Denn Deutschland produziert in Lingen – im Widerspruch zum Atomausstieg – weiterhin Brennelemente für Atomkraftwerke in halb Europa. Dies geschieht zusammen mit Frankreich und Russland – Sanktionen gelten hier bisher nicht.

Ein neuer Greenpeace Bericht bestätigt zudem, dass der Klimawandel die Risiken der Atomindustrie erhöht. Das Anti-Atom-Netz betont: „Atomkraft ist gefährlich und nachhaltig umweltschädlich, sowie teuer und unwirtschaftlich! Atomkraft verschlingt Unsummen und behindert damit den dringend notwendigen weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien! Atommüll, Atomtransporte und Gefahren besonders auch in Kriegsgebieten bleiben. Niemand weiß wohin mit dem strahlenden Erbe und den alten verstrahlten Atomkraftwerksruinen.“

Aktuelle Herbst-Flyer des Anti-Atom-Netz Trier zum Thema, als PDF

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