Ostermarsch Büchel 2013 – Kurzbeitrag von Richard Pestemer

Von | 02.04.2013

Ostermarsch Büchel 2013
Liebe Freundinnen und Freunde,

nach dem Redebeitrag von unserem japanischen Mitstreiter Hayato Fujii ist klar: Es gibt keine gute, keine segensreiche Nutzung von Atomkraft.

Erst war die Atombombe da, dann die Atomkraftnutzung.

Es sind bloß zwei Seiten derselben Medaille !

Und wie ihr alle wisst steigen die Spannungen in Ostasien, In Nord- und Südkorea, in den USA wird derzeit täglich und heftig mit dem atomaren Säbel gerasselt.

Doch auf einer aktuellen Internetwebsite mit dem Titel „Atomwaffen A-Z“ wird ernüchternd festgestellt:

„Es bedrohen uns immer noch mehr als 19.000 Atomwaffen. Das ist genug, um die Welt wiederholt zu zerstören. … Die Bedrohung durch einen Atomkrieg ist trotz zahlreicher Abkommen und Bemühungen noch lange nicht überwunden sie wächst sogar!“

Ja, genau dies wird erschreckend aktuell in Ostasien in aller Deutlichkeit sichtbar.

Ja die Gefahr eines Atomkrieges wächst in Ostasien für alle weltweit beängstigend an.

Das ist allerdings keine neue Situation. Denn schon 1964 konstatierte der Existenzial-Philosoph Karl Jaspers, der von 1883 bis 1969 lebte:

„Die Atombombe steht über allem. Für eine kurze Weile verhindert sie noch den großen Krieg, der doch man weiß nicht wann, seinen totalen Zerstörungsprozess beginnen wird, wenn Menschen so bleiben, wie sie sind.“

Und die heutige Situation in Fernost unterscheidet sich keineswegs von der im Jahre 1964 als Jaspers feststellte „Der Augenblick heute steht auf des Messers Schneide. Wir haben zu wählen: entweder in den Abgrund zu stürzen der Verlorenheit des Menschen und seiner Welt als Folge des Aufhörens seines Daseins überhaupt- oder den Sprung zu tun durch Selbstverwandlung zum eigentlichen Menschen und seinen unabsehbaren Chancen.“

Wie aber kann konkret und aktiv der Sprung aus dem Atomzeitalter heraus – Weg von den Atomwaffen aber auch weg von den Atomkraftwerken vollzogen werden?

1966 zeigte Jaspers auf, wie das geschehen kann:

„Wenn das Volk nicht Krieg führen will, – in dieser Situation unserer Zeit – muss es das Recht und die Möglichkeit haben, zu revoltieren: durch Streiks, durch Gehorsamverweigerung, – spontaner Zuruf an die Ordnungskräfte: Ihr da drüben in Euren Uniformen, Ihr Soldaten und Polizisten: kommt rüber zu uns, weigert Euch weiterhin das Teufelszeug, die Atomsprengköpfe zu bewachen! – durch den Widerstand gegen alle Mächte, die doch nicht helfen, sondern Freiheit und Leben zugleich nehmen.

Vielleicht will das Volk lieber überleben und sich unterwerfen, vielleicht mit Folgen, die gleicher Art sind, wie das, wogegen es sich gewehrt hat.

Aber das Volk will die Chance der Rettung. Diese … liegt in der Politik einer Regierung, die keinen fremden Staat bedroht, und die so handelt, dass kein fremder Staat sich bedroht fühlen muss, und nachher in der Chance der gemeinsamen Gehorsamsverweigerung der aufeinandergehetzten Soldaten und Völker.“

Zum Schluss möchte ich noch mit Jaspers wie schon 1967 feststellen lassen:

„Der Friede hat Vorrang:

In der Weltsituation heute hat den Vorrang alles, was dem Frieden dient. Denn anders als jemals vorher ist ein Weltkrieg (so wie er heute in Ostasien ausbrechen könnte!) der Untergang der Menschheit. Der Sinn des Krieges ist derart verändert, dass es für jeden einsichtigen Menschen klar ist, dass es keinen Krieg mehr geben darf“

Diese Darstellungen des prophetischen Existenzial-Philosophen Karl Jaspers wollte ich Euch ein wenig näher bringen, in einer höchst beängstigenden und brisanten Weltsituation. Nicht mehr und nicht weniger!

Alle Atomkraftwerke weltweit abschalten,

Alle Atomwaffen verschrotten – und zwar JETZT !!!

Liebe Freundinnen und Freunde, danke für Eure Aufmerksamkeit.

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