Neue Probleme fürs französische Atomprogramm: EPR-Reaktor in Taishan steht still

Von | 13.07.2023

Das französische Atomkraftprogramm gerät immer mehr ins Wanken. Nach den massiven Verzögerungen beim Bau des neuen Reaktors in Flamanville gibt es nun auch Probleme mit dem ersten EPR-Reaktor in China. Der Block Taishan 1 steht seit einem halben Jahr still, weil die Hüllen der Brennelemente sich auflösen.

Der Grund für das Problem liegt dem Vernehmen nach in einer Legierung aus Zirkonium und Eisen, die für die Hüllen verwendet wird. Die Legierung enthält einen zu hohen Eisenanteil, was dazu führt, dass die Hüllen sich schneller als erwartet auflösen. Das radioaktive Brennmaterial könnte dadurch in den Reaktorkern fallen und eine Kernschmelze auslösen.

Die Probleme beim EPR-Reaktor in Taishan haben auch Auswirkungen auf das Bauprojekt in Flamanville. Die EDF, der französische Betreiber des Reaktors, muss nun wohl die Hüllen der Brennelemente ersetzen. Das kostet rund 241 Millionen Euro. Es ist auch möglich, dass der Reaktor in Flamanville überhaupt nicht wie geplant im Jahr 2024 ans Netz gehen kann.

Die Probleme bei den EPR-Reaktoren sind ein weiterer Rückschlag für das französische Atomprogramm. Frankreich setzt seit Jahrzehnten auf die Atomkraft als Hauptquelle für seine Stromversorgung. Doch die neuen Reaktoren sind noch deutlich teurer und komplexer als die alten Reaktoren und damit auch noch weit anfälliger für Probleme.

Die Probleme bei den EPR-Reaktoren zeigen, dass die Atomkraft nicht die sichere und zuverlässige Energiequelle ist, als die sie oft dargestellt wird. Die Atomkraft ist eine teure und hochriskante Technologie, im Gegensatz zu den erneuerbaren Energien, die sicher, sauber und erschwinglich sind. Sie ist auch nicht nachhaltig, da sie große Mengen an radioaktiven Abfällen produziert.

Das Anti-Atom-Netz Trier fordert daher den sofortigen Stopp aller Atomprojekte!