AKW Saporischschja: Gefahren nehmen zu

Von | 04.03.2024

Zwei Jahre nach dem russischen Überfall auf das Atomkraftwerk Saporischschja zeichnet der Bürgermeister der Stadt Enerhodar ein düsteres Bild. In einem Interview mit der taz beschreibt er die prekäre Lage der Bevölkerung, die zunehmende Gefahr für die Sicherheit des AKWs und die unrechtmäßigen Aktivitäten der russischen Besatzer.

Druck auf ukrainische Bevölkerung nimmt zu

Einwohner, die sich weigern, die russische Staatsbürgerschaft anzunehmen, werden schikaniert und entrechtet. Viele Menschen haben aus Angst um ihre Sicherheit die Stadt verlassen. Die Versorgung mit Strom, Heizung und Wasser ist instabil.

Sicherheit des AKWs stark gefährdet

Hochqualifizierte Fachkräfte wurden vom AKW ausgeschlossen, was zu einem Mangel an Expertise führt. Der abgelaufene nukleare Brennstoff stellt ein großes Risiko dar. Notwendige Reparaturarbeiten werden seit zwei Jahren nicht durchgeführt. Russisches Militärpersonal, Verminung des Geländes sowie Waffenlagerung auf dem Gelände erhöhen die Gefahr eines Unfalls zudem enorm.

Zukunft des AKWs ungewiss

Eine Wiederinbetriebnahme des AKW ist technisch und politisch äußerst komplex. Die Befreiung der Stadt und des AKWs von der russischen Besatzung ist die Voraussetzung für jede weitere Entwicklung. Eine nachhaltige und atomfreie Energiezukunft wäre jedoch auch für die Ukraine die mit Abstand beste Option. Die Risiken von AKW sind – nicht nur in Kriegszeiten – unberechenbar und die Folgen eines Unfalls wären für die Ukraine und für ganz Europa unbeherrschbar und verheerend.

Das vollständige Interview in der taz kann man hier abrufen:
https://taz.de/Atomkraftwerk-Saporischschja/!5938937/