Pressemitteilung: Fukushima-Aktion in Trier: Infostand, „Die-In“ und Filmabend „Atomnomaden“

Von | 08.03.2024

TRIER, 08.03.2024.

Das Anti-Atom-Netz Trier lädt am 11. und 12. März zu zwei Veranstaltungen ein, um an die Reaktorkatastrophe von Fukushima zu erinnern und die andauernden Gefahren der Atomenergie zu thematisieren.

Am Montag, 11. März, findet von 17 bis 19 Uhr auf dem Hauptmarkt eine Info-Aktion statt. Neben einem Infostand wird es ein „Die-In“ geben, bei dem die Teilnehmer:innen sich symbolisch als Strahlenopfer auf den Boden legen, um der Opfer der Atomkatastrophe zu gedenken und die täglich bestehende Bedrohung durch Atomkraft beispielsweise durch die Atomanlagen von Cattenom zu verdeutlichen. Zudem wird mit Attrappen von Atommüllfässern das für Jahrtausende unlösbare Atommüllproblem sichtbar gemacht.

„In Deutschland werden in Lingen – im Widerspruch zum Atomausstieg – Brennelemente für den Weiterbetrieb von Atomkraftwerken in ganz Europa gefertigt. Außerdem soll der russische Staatskonzern Rosatom mit in die Brennelemente-Produktion in Lingen einsteigen – ganz im Widerspruch zur sonstigen EU-Sanktionspolitik.“ kritisiert das Anti-Atom-Netz. „Rosatom be­stimmt derzeit die Geschicke im besetzten ukrainischen AKW Saporischschja, das eine tickende Zeitbombe ist und zeigt, wie gefährlich Atomenergie ist. Wir fordern: keine Kooperation mit dem russischen Atomkonzern, sondern Schließung von Lingen und Stilllegung aller Atom­anlagen!“

Weitere Informationen zur aktuellen Lage in Fukushima gibt es auf der Website: antiatomnetz-trier.de/fukushima/

Am Dienstag, 12. März, zeigt das Anti-Atom-Netz Trier in Zusammenarbeit mit dem BUND Kreisgruppe Trier-Saarburg den Film „Atomnomaden” im Broadway-Kino. Der Film, der 2023 den Deutschen Kurzfilmpreis erhielt, begleitet Arbeiter:innen, die in Wohnwagen durch Frankreich reisen und in Atomkraftwerken gefährliche und verstrahlende Arbeiten verrichten, auch in Cattenom.

Im Anschluss an die Filmvorführung, die um 19:30 Uhr beginnt, findet ein Nachgespräch mit dem Regisseur Kilian Armando Friedrich statt, der in Saarlouis geboren wurde.

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen: antiatomnetz-trier.de

Das Anti-Atom-Netz Trier setzt sich für den Ausstieg aus der Atomenergie und die Energiewende ein. Die Organisation ruft alle Interessierten dazu auf, an den Veranstaltungen teilzunehmen und sich für eine Zukunft ohne Atomkraft einzusetzen.

Zusätzliche Informationen:

Die Reaktorkatastrophe von Fukushima ereignete sich am 11. März 2011. Ein Erdbeben und ein Tsunami führten zur Kernschmelze in mehreren Reaktorblöcken des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi. Die Katastrophe hatte eine massive Freisetzung von Radioaktivität zur Folge und dauert bis heute an.

Das Atomkraftwerk Cattenom liegt in Frankreich, nur wenige Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Das AKW ist eines der ältesten in Europa und gilt als Pannenreaktor. In den vergangenen Jahren gab es dort immer wieder Zwischenfälle und Störfälle.

Die Energiewende bezeichnet den Umstieg von fossilen und nuklearen Energieträgern auf erneuerbare Energiequellen wie Windkraft, Solarenergie und Geothermie.

Die Atomnomaden sind Arbeiter:innen, die in Wohnwagen durch Europa reisen und in Atomkraftwerken gefährliche Arbeiten verrichten. Sie nehmen hohe radioaktive Strahlenbelastungen in Kauf, um gegen hohe Prämien Inspektions- und Reinigungsjobs zu erledigen.


Tickets zum Film: broadway-trier.de/filme/agenda-kino-atomnomaden-35005/
Trailer zum Film: youtube.com/watch?v=PFBclwDl5Jk
Filmplakat: crew-united.com/Media/Images/1706/1706485/1706485.1024.jpg
Interview mit Kilian Armando Friedrich: youtube.com/watch?v=2qpZJ8oZ228