Obscurage September/Oktober 2019

Von | 29.10.2019
Allgemeine Hinweise zum Verständnis der „Eclairages“

In dieser Spalte findet Ihr meine ganz persönliche Einschätzung dessen, was da in den Verlautbarungen steht. Vor allem der propagandistische Zweck geht gut aus den nicht informativen Teilen hervor, die dann an dieser Stelle nicht übersetzt, sondern kommentiert werden.
Eclairage vom 12.10.-18.10.
Produktion Block 3 ist wegen Wartung und Brennelementewechsel abgeschaltet. Die Blöcke 1, 2 und 4 sind in Betrieb.
Sicherheit Ein Leiharbeiter wurde auf dem Parkplatz angefahren und deshalb ins Krankenhaus gebracht. Bisher stand das unter der Überschrift „Sicherheit des Personals“.


Aktuelles Geschwafel über Frauenförderung bei EDF 10 Frauen wurden mit einem Preis ausgezeichnet.
Eclairage vom 5.-11.10.
Produktion Block 3 ist wegen Wartung und Brennelementewechsel abgeschaltet. Die Blöcke 1, 2 und 4 sind in Betrieb.
Aktuelles Das Verbot von Freizeitaktivitäten am Mirgenbachsee wurde aufgehoben.
Signifikantes Vorkommnis Am 8.10. wurde der ASN ein Sicherheits-Vorkommnis der Stufe 0 gemeldet. Grund war eine Anomalie des Parallelismus und des Anzugsdrehmoments eines Rohrflanschs eines Sicherungssystems, die während einer präventiven Instandhaltungsmaßnahme entdeckt worden war.




Eclairage vom 28.9.-4.10.
Produktion Am 30.9. ging Block 4 wieder ans Netz, der am 28.9. abgeschaltet worden war, um weniger Wasser aus dem Lac de Pierre-Percée zu verbrauchen. Dieser in den Vogesen gelegene See dient dem Ausgleich des Wassers, das der Mosel zur Kühlung entnommen wird. Block 3 ist wegen Wartung und Brennelementewechsel abgeschaltet. Die Blöcke 1, 2 und 4 sind in Betrieb.

Signifikante Vorkommnisse Entdeckung von Anomalien hinsichtlich der Haltbarkeit bestimmter elektrischer Verbindungsstücke In Block 3 zeigte eine Schalttafel zur Steuerung eines Dampfisolierventils eine unzureichende Isolierung an. Die Schalttafel wurde kontrolliert. Das Verbindungsstück (Kabelschelle) des untersuchten Kabels ging kaputt und verursachte die Schließung des Isolierventils und die automatische Abschaltung des Reaktors. Im Zuge des Wiederanfahrens wurden alle Kabelschellen der Dampfisolierventile ersetzt. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass die Kabelschellen fragil sind. Die Kabelschellen wurden daraufhin in allen 4 Reaktoren ersetzt. Auch in allen anderen Reaktoren in Frankreich werden die Kabelschellen kontrolliert. In den Reaktoren Nogent 1 und Belleville wurden beschädigte Kabelschellen gefunden und ersetzt. Die EDF-Nuklearzentren haben Studien erstellt, in denen untersucht wird, ob im Fall eines Erdbebens eine beschädigte Kabelschelle den Stromkontakt eines Materials unterbrechen und das Material unbrauchbar machen könnte. In diesem Fall wäre es gerechtfertigt, den Reaktor in einen sicheren Zustand zurückzuführen (?). Am 30.9. meldete EDF wegen der möglichen Konsequenzen der ASN ein generisches Vorkommnis der Stufe 0 für Cattenom, Belleville und Nogent 1. Weitere Kontrollen sollen im Rahmen der Wartungsabschaltungen von Reaktoren durchgeführt werden.
Späte Erkennung einer Beschädigung der Fugenabdeckung eines Sicherheitsbehältersumpfs von Produktionseinheit Nr. 3 Die Produktionseinheit Nr. 3 befindet sich derzeit in Abschaltung zu Wartungszwecken und zur Neubestückung. Die erforderlichen Arbeiten zur Wiederinbetriebnahme des Reaktors laufen momentan. Zu diesem Zweck wird eine Reihe von Kontrollen durchgeführt.
Am 29. September 2019 wurde eine Kontrolle im Bereich der Sicherheitsbehältersümpfe* im Reaktorgebäude durchgeführt. Als Ergebnis der Kontrolle haben die Teams des Kernkraftwerks eine Beschädigung einer Fugenabdeckung festgestellt, welche die Dichtheit eines Sicherheitsbehältersumpfs gewährleisten sollte, der in der Rückführungsphase desSicherheitswassers genutzt wird. 
Die Ausrüstung wurde noch am selben Tag instandgesetzt.
Dieses Ereignis hatte keinerlei Folgen für die Sicherheit der Anlage oder die Umwelt, denn die Funktion der Wasserrückführung wäre durch ein redundantes System gewährleistet gewesen. Am 25. September 2019 wurde eine erste Kontrolle durchgeführt und die Konformität mit den einschlägigen Anforderungen erklärt. Da die Zeitspanne zwischen der letzten Konformitätskontrolle (25.09.2019) und der Erkennung der Beschädigung (29.09.2019) länger war, als in unseren technischen Betriebsspezifikationen vorgeschrieben, hat die Leitung des Kernkraftwerks am 2. Oktober 2019 das relevante Sicherheitsereignis der atomaren Sicherheitsbehörde als Ereignis der Stufe 1 der internationalen INES-Skala (die insgesamt 7 Stufenumfasst) gemeldet. 

* Die Sicherheitsbehältersümpfe, die sich ganz unten im Reaktorgebäude befinden, haben die Funktion, das anfallende Wasser aus den im Notfall funktionierenden Systemen zur Sicherheitseinspeisung und zur Besprühung des Containments des Reaktorgebäudes zu sammeln. Dieses Wasser wird anschließend über Rückführungseinrichtungen durch die genannten Systeme wieder eingespeist.
Nicht ordnungsgemäße Einstellung des Alarms zur Überwachung des Neutronenflusses im abgeschalteten Reaktor in Reaktorblock Nr. 3
Am 26. September 2019 führten die Mitarbeiter des Kernkraftwerks Arbeiten zur Neubestückung mit Brennstäben in Reaktorblock Nr. 3 durch, der sich derzeit zu Wartungszwecken in Abschaltung befindet.
Während dieser Arbeiten ermöglicht ein Messsystem, das den Neutronenfluss im Reaktor überwacht, die Auslösung eines Alarms, sollten ungewöhnliche Schwankungen des Neutronenflusses registriert werden.
Zu Beginn der Neubestückung entsprach die Parametrierung des von diesem Messsystem ausgelösten Alarms nicht unseren Allgemeinen Betriebsvorschriften, was zu einer verspäteten Auslösung dieses Alarms hätte führen können.
Sofort nach Feststellung der nicht ordnungsgemäßen Parametrierung wurden die Arbeiten zur Handhabung des Brennstoffs eingestellt und die Mitarbeiter des Kernkraftwerks haben die Überwachungsvorrichtung wieder instandgesetzt.
Obwohl die Überwachung des Neutronenflusses zu jeder Zeit sichergestellt war, stufte EDF dies nach einer konservativen Einschätzung als Ausfall des Alarms ein.
Das Ereignis hatte keinerlei Auswirkungen auf die Sicherheit und die Umwelt. Angesichts der verspäteten Feststellung wurde dieses Ereignis jedoch am Montag, den 30. September 2019, als Ereignis der Stufe 1 auf der 7-stufigen INES-Skala eingestuft.
 
Verspätete Feststellung der fehlenden Installation einer Verschlussvorrichtung in Reaktorblock Nr. 3
Am Donnerstag, den 26. September 2019, begannen die Mitarbeiter des Kernkraftwerks Cattenom in Reaktorblock Nr. 3, der sich derzeit zu Wartungszwecken und zum Brennelementewechsel in Abschaltung befindet, mit den Arbeiten zur Neubestückung mit Brennstäben.
In dieser Phase muss eine Verschlussvorrichtung an der Containment-Leitungsdurchführung* installiert werden, um den Sicherheitseinschluss des Reaktorgebäudes zu gewährleisten. Diese Vorrichtung war im Augenblick der Neubestückung nicht installiert. Gemäß den vorgeschriebenen Verfahren haben die Mitarbeiter des Kernkraftwerks die Arbeiten zur Neubestückung sofort gestoppt.
Sofort nach Feststellung dieser Unregelmäßigkeit wurde alles Notwendige veranlasst, um die Vorrichtung einzusetzen und eine unseren technischen Betriebsvorschriften entsprechende Situation herzustellen. Die Arbeiten zur Neubestückung konnten nach dieser Instandsetzung wieder aufgenommen werden.
Das System zur Druckentlastung des Containments des Reaktorgebäudes war stets funktionsfähig. Dieses Ereignis hatte keinerlei Auswirkungen auf die Sicherheit der Anlagen oder die Umwelt. Aufgrund der verspäteten Feststellung dieser Unregelmäßigkeit meldete die Leitung des Kernkraftwerks dieses Ereignis am Montag, den 30. September 2019, als sicherheitsrelevantes Ereignis der Stufe 1 der 7-stufigen INES-Skala an die Behörde für nukleare Sicherheit.
* die Containment-Leitungsdurchführung ist eine bereits bei Errichtung des Reaktorgebäudes installierte Vorrichtung, die unter bestimmten Bedingungen und während der Abschaltungen zu Wartungszwecken, die Durchführung von Kabeln oder biegsamen Rohren zwischen dem Äußeren und Inneren des Gebäudes ermöglicht.






















Hier bin ich mir nicht sicher, was die mit „replier“ (wörtlich: „wiedereinfalten“) meinen. Vermutlich: den Reaktor sicherheitshalber abschalten.





Ab hier von der EDF-Website kopiert.
Sicherheit des Personals In der Nacht des 29.9. wurde externe Hilfe gerufen, weil sich ein Leiharbeiter am Rücken verletzt hatte. Er arbeitete auf einer Baustelle im Maschinenraum von Block 3.
Eclairage vom 21.-27.9.
Produktion Block 3 ist wegen Wartung und Brennelementewechsel abgeschaltet. Die Blöcke 1, 2 und 4 sind in Betrieb.
Sicherheit Am 26.9. um 9.15 Uhr wurde das AKW-Einsatzteam gerufen, weil im Maschinenraum von Block 2 (nichtnuklearer Teil der Anlage) ein heißer Geruch festgestellt worden war. Es brannte aber nicht. Der Geruch kam von einer Baustelle auf dem Dach des Maschinenraums.
Eclairage 13.-20.9.
Produktion Am 19.9. ging Block 1 wieder ans Netz. Er war zwecks Wartung am 11.5. abgeschaltet worden. Ein Drittel der Brennelemente wurde ausgetauscht. Über 10.500 Wartungs- und Kontrollaktivitäten wurden durchgeführt. Außerdem wurden 60 Änderungen vorgenommen, um die Sicherheit zu verbessern. Fast 1800 zusätzliche Intervenierende haben die EDF-Beschäftigten verstärkt. Davon war ein wesentlicher Anteil bei lokalen Unternehmen angestellt. Block 3 ist wegen Wartung und Brennelementewechsel abgeschaltet. Die Blöcke 1, 2 und 4 sind in Betrieb.


Bei einer so hohen Zahl wurde wohl jeder Handgriff einzeln gezählt. Änderungen haben nicht immer die erwarteten positiven Auswirkungen, sondern mitunter auch ungeplante negative.
Was ist ein wesentlicher Anteil? Da man das ausdrücklich betonen will, ist der Anteil der Einheimischen wohl doch nicht so hoch.
Signifikantes Vorkommnis Am 19.9. wurde ein Vorkommnis der Stufe 0 gemeldet, weil eine Zugangstür zu einem Raum mit einem Dieselaggregat in Block 2 einige Stunden verschlossen war, obwohl sie hätte offen sein müssen.
Was sind einige Stunden? 2, 5, 10 oder noch mehr?