Spannungskorrosion an Teilen der Rohrleitungen der Hilfskreisläufe des Hauptprimärkreislaufs mehrerer Reaktoren
Aktualisierung vom 19. Mai
EDF hat der ASN einen Vermerk zum Fortgang der Untersuchung dieser Korrosionsmängel vorgelegt. Derzeit werden zwölf abgeschaltete Reaktoren kontrolliert. Die metallurgischen Untersuchungen von Stichproben, die an den Rohrleitungen der Reaktoren Civaux 1, Chooz 1 und Penly 1 entnommen wurden, haben das Vorhandensein von Spannungskorrosion in der Nähe der Schweißnähte der Sicherheitsinjektionskreisläufe (RIS) und der Kühlkreisläufe bei Abschaltung (RRA) bestätigt.
In Chinon B3 wurde Korrosion an einer Schweißnaht des RRA-Kreislaufs festgestellt.
Die Untersuchungen an 8 weiteren priorisierten Reaktoren laufen noch (Bugey 3, Bugey 4, Cattenom 3, Civaux 2, Chooz 2, Flamanville 1, Flamanville 2, Golfech 1).
Die bisherige Analyse hat Folgendes ergeben:
- die Lokalisierung des Phänomens in der Zone der Schweißnähte,
- dass die Geometrie der Kreisläufe einen entscheidenden Einfluss hat,
- dass das Schweißverfahren einen Einfluss hat,
- das Vorhandensein einer Kompressionszone im Metall, die die Entwicklung des Phänomens auf einige Millimeter beschränkt.
EDF hat der ASN ferner eine erste Sicherheitsanalyse vorgelegt und sieht die Sicherheit der Reaktoren bei Abschaltung nicht beeinträchtigt.
Daher hält es EDF auch nicht für notwendig, weitere Reaktorabschaltungen zwecks Kontrolle vorzuziehen.
Die Planung der Kontrollen der anderen Reaktoren basiert auf eine Analyse der Ergebnisse von Ultraschalltests, die im Rahmen der Zehnjahresinspektionen vorgenommen wurden.
Im Jahr 2022 werden im Rahmen ihrer Zehnjahresinspektionen folgende Reaktoren der 900MW-Baureihe kontrolliert: Tricastin 3, Gravelines 3, Dampierre 2, Blayais 1 und Saint Laurent B2.
Eingehende metallurgische Untersuchungen sollen an folgenden Reaktoren der 1300 MW-Baureihe durchgeführt werden: Cattenom 3 und 4, Flamanville 1 und 2, Golfech 1. Die Untersuchung von Penly 1 wird fortgesetzt.
Für 2023 wurde mitgeteilt, dass die planmäßigen Abschaltungen einiger Reaktoren länger dauern könnten, und zwar bis zu 25 Wochen. Davon betroffen sind die Reaktoren der 1300 MW-Baureihe, die nicht prioritär im Jahr 2022 untersucht werden, sowie folgende Reaktoren der 900 MW-Baureihe: Cruas 2, Bugey 2, Bugey 5, Chinon B2, Gravelines 6.
Zwischenabschaltungen sind ab dem zweiten Trimester 2023 für folgende Reaktoren geplant: Cattenom 1, Saint-Alban 2, Penly 2, Paluel 2 für die Dauer von bis zu 25 Wochen.
EDF hat damit begonnen, die zur Untersuchung ausgebauten Teile zu ersetzen. Die Reparaturunterlagen wurden der ASN vorgelegt.
EDF hat die benötigten Teile bei mehreren europäischen Stahlwerken in Auftrag gegeben. Die ersten Ersatzteile sollen vor dem Sommer geliefert werden. Es werden Schweißer geschult, die den Austausch vornehmen sollen.