Lesetipp: Die wahren Kosten des Atomrückbaus: Warum die Atomlobby die Wahrheit verschweigt

Von | 28.03.2023

Die Atomkraft ist seit Jahrzehnten zurecht umstritten. Einerseits verspricht sie eine nahezu unbegrenzte Energieversorgung, andererseits birgt sie unkalkulierbare Risiken, wie zahlreiche Unfälle und Katastrophen bis hin zum Super-GAU leider beweisen.

Eine Frage, die oft vernachlässigt wird, ist die des Rückbaus von Atomkraftwerken. Was passiert, wenn ein Atomkraftwerk am Ende seiner Lebensdauer angekommen ist und nicht mehr betrieben werden kann? Wie aufwändig und vor allem wie teuer ist der Rückbau? Die Atomlobby versucht, diese Fragen gerne mit technischen Lösungen zu beantworten, die es vermutlich nie geben wird, ohne ein Wort über die tatsächlichen Kosten zu verlieren, die im Gegensatz zu den horrenden Gewinnen in der Vergangenheit auf die Gesellschaft abgewälzt werden.

In den folgenden Artikeln wirft Wolfgang Mulke von der taz einen genauen Blick auf diese Frage und kommt zu überraschenden Ergebnissen.

Der erste Artikel beschreibt den Prozess des Rückbaus und der Verpackung des Kernkraftwerks Greifswald in Lubmin, Deutschland. Das Kraftwerk wurde vor fast 30 Jahren abgeschaltet, und der Rückbau dauert noch immer an. Arbeiter verwenden Sägen, um die großen Teile der Anlage in kleinere Stücke zu schneiden, die in Kartons von Standardgröße passen. Diese Kisten werden dann auf Radioaktivität untersucht und in ein Lager gebracht. In dem Artikel wird darauf hingewiesen, dass der Rückbau eines Kernkraftwerks länger dauert als der Bau und der Betrieb, und dass die Lagerung radioaktiver Abfälle wahrscheinlich noch viele Jahre andauern wird. Der Prozess der Prüfung und Freigabe von Materialien auf Radioaktivität ist zeitaufwändig und streng, wobei kein kontaminiertes Material den Standort verlassen darf. Ihr findet den Artikel online hier: https://taz.de/!5921848/

Der zweite Artikel ist ein Interview mit dem Strahlenschutzexperten und Physiker Roland Wolff, der über die Risiken spricht, die mit dem Rückbau von Kernkraftwerken, auch in Lubmin, verbunden sind. Wolff erklärt, dass das 10-Mikrosievert-Konzept, das beim Rückbau von Kernkraftwerken angewendet wird, bedeutet, dass die Radioaktivität angeblich ignoriert werden könne, wenn sie unter diesen Grenzwert fällt, obwohl es gar keine sichere Strahlendosis gibt. Er weist auch darauf hin, dass auch nicht alle radioaktiven Stoffe mit dieser Methode gemessen werden und dass Tritium und Strontium zwar strahlenbiologisch relevant sind, aber nicht auf diese Weise nachgewiesen werden können. Wolff stellt auch in Frage, ob es möglich ist, nach dem Rückbau von Kernkraftwerken “grüne Wiesen” zu schaffen, und erklärt, dass die Bevölkerung nach wie vor der Strahlung aus stillgelegten Anlagen ausgesetzt ist. Darüber hinaus weist er auf die Risiken für die Arbeiter hin, die an der Stilllegung und der Lagerung von Atommüll beteiligt sind. Diesen Artikel findet ihr online hier: https://taz.de/!5921845/

Insgesamt zeigt die Berichterstattung von Wolfgang Mulke über die wahren Kosten des Atomrückbaus, dass die Atomlobby die Wahrheit verschweigt. Der Rückbau von Kernkraftwerken ist ein langwieriger und kostspieliger Prozess, der Jahrzehnte dauern kann. Die Lagerung von radioaktiven Abfällen ist ebenfalls eine große Herausforderung, die viele Jahrtausende (bis zu 240.000 Jahre) in Anspruch nehmen wird. Der Strahlenschutzexperte Roland Wolff betont die Risiken, die mit dem Rückbau von Kernkraftwerken verbunden sind, sowohl für die Bevölkerung als auch für die Arbeiter, die an der Stilllegung und Lagerung von Atommüll beteiligt sind.

Diese Artikel verdeutlichen, dass es höchste Zeit ist, eine ehrliche und ernsthafte Debatte über die wahren Kosten und Risiken der Atomenergie zu führen. Nur die Nutzung nachhaltiger regenerativer Energiequellen schützt unsere Umwelt, unser Klima sowie die Gesundheit und Sicherheit der Menschen! Atomkraft – Nein Danke!