Öffentliche Debatte über Verlängerung der Laufzeit von Block 1 des AKW Cattenom

Von | 22.04.2024

Das Atomkraftwerk Cattenom plant, Block 1 über das vierte Jahrzehnt hinaus ins fünfte Jahrzehnt zu betreiben. Diese Entscheidung weckt große Kontroversen. Die EDF kündigte daher öffentliche Anhörungen zu diesem Thema an, betont jedoch, dass diese freiwillig sind und nicht gesetzlich vorgeschrieben.

Am Dienstag, den 14. Mai, findet um 18:30 Uhr im Casino in Cattenom (Rue Général de Gaulle, 57570 Cattenom, Frankreich) eine öffentliche Debatte statt. Eine Expert_innenenrunde wird die Thematik erörtern, gefolgt von kritischen Fragen aus dem Publikum. Für deutschsprachige Teilnehmer_innen wird es eine Simultanübersetzung geben.

Die geplante Verlängerung des Betriebs von Block 1 stößt auf Kritik und große Besorgnis. Das Atomkraftwerk Cattenom mit seinen zahlreichen Pannen und Störfällen stellt ein Sicherheitsrisiko für die Großregion dar. Die potenziellen Umweltauswirkungen rechtfertigen keine verlängerte Laufzeit. Die Tatsache, dass die EDF die Anhörungen als freiwillige Initiative darstellt, unterstreicht die Dringlichkeit einer gründlichen und transparenten öffentlichen Diskussion über die Zukunft dieser Anlage!

Laut einem aktuellen Gutachten von Greenpeace Luxemburg gibt es “ernsthafte Sicherheitsdefizite“, die auch durch geplante Nachrüstungen nicht behoben werden könnten. Das AKW in Cattenom sei zudem nicht angemessen gegen die zu erwartenden Folgen des Klimawandels geschützt, einschließlich hoher Temperaturen, extremer Regenfälle und Stürme. Auch der Schutz gegen Flugzeugabstürze und Terroranschläge sei unzureichend – die Nachrüstungen seit Fukushima und alle weiteren geplanten Maßnahmen erfüllten nicht alle offiziellen Sicherheitsvorschriften, so das Gutachten. Greenpeace fordert daher, dass der fast 40 Jahre alte Reaktor wie ursprünglich geplant im übernächsten Jahr stillgelegt wird.