„Leiten Sie ‚kontaminiertes Wasser‘ nicht ab!“

Von | 14.07.2020

Liebe Freunde,

FoE (Friends of Earth Japan) hat gerade ein umfangreiches Projekt am Laufen, um verschiedene Probleme rund um Fukushima „sichtbar“ zu machen. In diesem Rahmen haben sie einen Kurzfilm über die Fischer in Fukushima erstellt. Es geht um das Thema „Ableitung des kontaminierten Wassers ins Meer“. Ihr findet das Video in der Fassung mit deutschen Untertiteln weiter unten.

Fischer der Präfektur Fukushima erheben verärgert ihre Stimmen.

Im Februar 2020 erstellte ein Ausschuss der japanischen Regierung einen Bericht, in dem es heißt, dass das Ableiten großer Mengen von behandeltem kontaminiertem Wasser in den Ozean eine „realistische Option“ sei. So auch wenn es radioaktive Materialien wie Tritium enthält, wie das im TEPCO-Kernkraftwerk Fukushima Daiichi anfallende Wasser. Der Fischer Ono Haruo sagt: „Meine drei Söhne fischen auch. Sie werden zu kämpfen haben, wenn das Meer weiter verseucht wird.“

Bitte diese Petition zum gleichen Thema mitzeichen! Der Petitionstext ist auf Englisch. Im Folgenden eine deutsche Übersetzung des Texts, erstellt vom Anti-Atom-Netz Trier:

Wir fordern, dass kontaminiertes Wasser, das im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi gelagert wird, NICHT ins Meer eingeleitet werden darf und stattdessen an Land gelagert und verfestigt wird.

Die japanische Regierung beabsichtigt, mit ihrem Plan zur Freisetzung von radioaktiv verseuchtem Wasser in die Umwelt fortzufahren, das sich seit dem Unfall im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi im Jahr 2011 angesammelt hat.

Gegenwärtig werden etwa 1,2 Millionen m³ (1m³ = 1.000 Liter) kontaminiertes Wasser gelagert. Dieses Wasser enthält Tritium (radioaktiver Wasserstoff) mit einer Strahlung von 860 Billionen Becquerel, die mit herkömmlichen Geräten wie ALPS nicht entfernt werden kann. Gegenwärtig enthalten mehr als 70% des in den Tanks gelagerten Wassers radioaktive Substanzen wie Strontium 90, Cäsium 137 und Jod 129, die die Emissionskonzentrationsnormen völlig überschreiten. Diese radioaktiven Substanzen können durch eine Nachbehandlung nicht vollständig entfernt werden. Die Regierung und die Tokyo Electric Power Company (TEPCO) haben erklärt, dass in den Werksgebäuden noch Tritium im Umfang von weiteren 1.200 Billionen Becquerel enthalten ist, was bedeutet, dass in Zukunft wahrscheinlich noch mehr kontaminiertes Wasser freigesetzt werden wird.

Anstatt das kontaminierte Wasser in den Ozean einzuleiten, erwägt die Regierung als weitere Option die Verdampfung des Wassers, aber die Einleitung in den Ozean wird derzeit als die bevorzugte Option angesehen. Die Zunahme der radioaktiven Verseuchung in der Umwelt bedroht das zukünftige Leben.

Die Fischergewerkschaften von Fukushima lehnen die Einleitung ins Meer entschieden ab. Für sie ist diese Bedrohung der Fischereiindustrie eine Frage von Leben und Tod. Auch in der Präfektur Ibaraki, unmittelbar südlich von Fukushima, gibt es starken Widerstand gegen die Einleitung ins Meer. Die Regierung besteht jedoch nach wie vor darauf, dass die Einleitung in die Umwelt die einzige Option sei. Die Behörden der Präfektur Fukushima haben symbolische öffentliche Anhörungen abgehalten und um öffentliche Stellungnahmen gebeten, aber sie haben vor, bis zum Sommer 2020 bekannt zu geben, dass das verseuchte Wasser in die Umwelt eingeleitet wird.

Mehrere zivilgesellschaftliche Gruppen in Japan sprechen sich dagegen aus und fordern, dass der Plan zur Einleitung ins Meer zurückgezogen wird und das verseuchte Wasser stattdessen an Land gelagert und verfestigt wird.

April 22, 2020

Citizens’ Nuclear Information Center
No Nukes Asia Forum Japan
Friends of the Earth Japan

Weitere Informationen gibt es hier (auf Englisch):

Originaltext auf Englisch unter: https://www.change.org/p/please-do-not-throw-the-water-generated-by-the-fukushima-nuclear-disaster-into-the-sea