BASE-Studie warnt vor Illusionen: Alternative Reaktorkonzepte bieten keine Lösung für das Endlagerproblem und die Klimakatastrophe

Von | 25.03.2024

Eine neue wissenschaftliche Studie, beauftragt vom Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE), hat wenig überraschende, aber gleichzeitig alarmierende Ergebnisse hervorgebracht. Vor allem angesichts des kürzlich einberufenen Gipeltreffens zur atomaren Zukunft in Brüssel, zu dem die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) und die derzeitige EU-Ratspräsidentschaft Belgien geladen hatte. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass alternative Reaktorkonzepte, auch bekannt als “Generation IV”, keine greifbare Lösung für die drängenden Probleme der Kerntechnik bieten, insbesondere nicht in Bezug auf das Endlagerproblem und die fortschreitende Klimakatastrophe.

BASE-Präsident Christian Kühn warnte eindringlich davor, den Versprechungen der Hersteller zu trauen, die alternative Reaktortypen als die Zukunft der Kernenergie anpreisen. Die Studie, durchgeführt von renommierten Institutionen wie dem Öko-Institut und der Technischen Universität Berlin, zeigt, dass trotz jahrzehntelanger Forschung und Entwicklung alternative Reaktorkonzepte weit davon entfernt sind, marktfähig zu werden.

Keine Lösung in Sicht

Die Hoffnung, dass alternative Reaktortypen die drängenden Fragen der Kernenergie lösen könnten, sei unbegründet, so Kühn. Weder werde ein Endlager überflüssig, noch würden diese Reaktoren die Sicherheitsrisiken oder Entsorgungsprobleme der Kernkraft mindern. Sie seien auch keine Antwort auf die Herausforderungen des Klimawandels.

Die Studie untersuchte sieben Technologielinien für alternative Reaktorkonzepte, darunter blei- und gasgekühlte Reaktoren sowie Salzschmelzereaktoren. Trotz potenzieller Vorteile in Bereichen wie Brennstoffausnutzung und Sicherheit seien keine durchgreifenden Lösungen in Sicht.

Realitätscheck für alternative Reaktorkonzepte

Die Ergebnisse der Studie sind ernüchternd: Weder die Entwicklung noch die Markteinführung alternativer Reaktorkonzepte sind absehbar. Sie produzieren weiterhin hochradioaktive Abfälle, die die bereits bestehenden Entsorgungsprobleme verschärfen könnten.

Darüber hinaus könnten die benötigten Regelwerke und Sicherheitsstandards nicht einfach von den bestehenden Leichtwasserreaktoren übernommen werden, was zusätzliche Herausforderungen mit sich bringt.

Fazit: Umdenken erforderlich

Die BASE-Studie liefert eine klare Botschaft: Die Hoffnung auf alternative Reaktorkonzepte als Lösung für die Probleme der Kernenergie ist trügerisch. Die Zukunft liegt nicht in neuen Reaktortypen, sondern in einem konsequenten Umdenken hin zu erneuerbaren Energien und einer nachhaltigen Energiepolitik. Es ist an der Zeit, die Illusionen über die Kernkraft zu durchbrechen und entschlossen den Weg in eine atomfreie Zukunft zu gehen!