Rundbrief Mai 2023

Von | 02.05.2023
Atomausstieg ? ! ? Für uns bleibt noch viel zu tun – nicht nur wegen Cattenom und Bure – auch in Deutschland laufen noch 3 Atomanlagen!

Liebe Atomkraftgegner:innen und Freund:innen einer ökologischen Energiewende,

37 Jahre nach Tschernobyl wurden die Atomkraftwerke in Deutschland endlich endlich abgeschaltet. Ein Grund zu feiern und allen zu danken die dazu beigetragen haben. Trotz Lächerlichmachen, Repressionen, Polizeigewalt und Verleumdung.

Von deutschen AKW geht nun kein Risiko für schwere Atomunfälle – GAUs und SuperGAUs mehr aus. Sie produzieren keinen weiteren Atommüll und verstopfen auch nicht mehr die Leitungen mit Atomstrom.

All das ist Grund zur Freude, Erleichterung und Hoffnung.

Aber – so schreibt ausgestrahlt zurecht: es ist kein Grund, die Anti-Atom-Arbeit jetzt ruhen zu lassen. Denn es gibt noch jede Menge zu tun, bis wir von einem echten Atomausstieg sprechen können:

Die Atomfabriken in Lingen und Gronau laufen weiter
Die Brennelemente-Fabrik im Emsland bleibt nicht nur weiter in Betrieb, sondern will ihre Produktion sogar noch ausbauen – ausgerechnet in Zusammenarbeit mit dem russischen Atomkonzern Rosatom. Und auch die Urananreicherungsanlage im münsterländischen Gronau bleibt ein wichtiger Baustein in der weltweiten nuklearen Produktionskette. Wir fordern zusammen mit ausgestrahlt die Stilllegung der beiden Atomfabriken und als ersten Schritt, den Deal mit Rosatom in Lingen zu stoppen!

Der Atommüll strahlt weiter
Die hochradioaktiven Hinterlassenschaften der alten Meiler werden über Hunderttausende von Jahren unzählige Generationen belasten. Während die Genehmigungen der 16 Castor-Zwischenlager bald auslaufen, ist ein Langzeit-Lager noch auf viele Jahre hinaus nicht in Sicht. Wenn niemand aufpasst, landet der Müll am Ende wieder im nächstbesten Loch. → .ausgestrahlt setzt sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit Atommüll und für ein faires und transparentes Endlager-Suchverfahren ein.

Atom-Industrie und Atomforschung
Deutsche Firmen mischen kräftig mit im schmutzigen, internationalen Atomgeschäft. Von mit Steuergeldern und EU-Fördermitteln finanzierten Forschungen an neuen Reaktoren bis hin zu AKW-Neubauten im nahen Ausland – Deutschland ist ganz vorne mit dabei!  Und auch der Forschungsreaktor Garching läuft weiter. Es entsteht weiter Atommüll und die Gefahr bleibt dort bestehen.

AKW und andere Atomanlagen in Nachbarländern
Statistisch gesehen erleben wir alle 25 Jahre einen Super-GAU, die Wahrscheinlichkeit steigt mit zunehmendem Alter der Anlagen. Viele Atomkraftwerke in Europa, darunter auch einige in Grenznähe wie Cattenom (Frankreich) und Tihange (Belgien), weisen gravierende Sicherheitsmängel auf. Laufzeitverlängerungen dieser tickenden Zeitbomben sowie AKW-Neubauten müssen verhindert werden, bevor die nächste Atom-Katastrophe passiert. Unser Protest bleibt hier wichtig und muss weitergehen! Das gilt auch für das Enlagerprojekt im lothringischen Bure in Frankreich, das nur ca. 170 km Luftlinie von Trier entfernt liegt, also in etwa so nah wie Düsseldorf.

Pro-Atom-Stimmung
Die Atom-Fans sind aktuell in den Medien sehr präsent und auf EU-Ebene auch politisch sehr aktiv. Sie setzen alles daran, Atomkraft als angeblich „grüne“ Technik darzustellen und Klimaschutz-Milliarden in Atom-Projekte umzulenken.
→ Wir und auch die Antiatomorganisation ausgestrahlt entlarven die Lügen der Atomlobby und liefern überzeugende Argumente für Atomausstieg und Energiewende.

Es bleibt also genug zu tun, für die gesamte Antiatom-Bewegung und auch das Antiatomnetz Trier!

Mit Deiner Unterstützung machen wir uns weiter stark für eine Zukunft ohne Atomkraft und mit einer Energieversorgung aus 100 Prozent Erneuerbaren, möglichst in Bürger:innenhand.

Wir haben Unglaubliches erreicht in den vergangenen Jahren. Doch das Atom-Risiko ist noch nicht gebannt. Hilf mit, den Atomausstieg zu vollenden!

Wir treffen uns einmal im Monat im FUZ und freuen uns über Interessierte, melde Dich, wenn Du mal vorbeischauen willst: kontakt@antiatomnetz-trier.de

Unsere Infos im Weltladen
Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch den Klimawandel und des Krieges in der Ukraine betonen wir die Bedeutung einfacher Energiespartipps und umfassender Informationen zum Thema Atomenergie und Klimaschutz. Ab sofort bieten wir auf einem A4-Blatt “10 Energiespar-Tipps” an, die einfach umzusetzen sind. Zudem sind zweiseitige Informationsblätter zu Themen wie “Atomstrom ist kein Klimaretter“, “Großregion Rheinland-Pfalz-Saar-Lor-Lux – Atomklo Europas?!” und “Frankreichs Atomdesaster treibt den Strompreis in der EU” verfügbar. Darüber hinaus gibt es Informationen zum Wechsel zu konsequenten Ökostromanbietern, zum “Pannenreaktor Cattenom” und dem Endlagerprojekt Bure/Lothringen. Diese Informationsmaterialien können kostenlos im Friedens- & Umweltzentrum in der Pfützenstraße 1 während der Öffnungszeiten des Weltladens (Montag bis Freitag 11 – 18 Uhr und Samstag 11 – 15 Uhr) abgeholt werden. Im Weltladen sind auch Aufkleber und Buttons zu den Themen erhältlich.

Hier jetzt noch ein paar wichtige Infos, meist mit einem Link zu unserer Webseite:

Konsequenter Öko-Strom muss nicht teurer sein. Anbieter und Preise 2023 mit Erklärungen und weitere Informationsblätter findest du auf unserer Homepage im Menü unter Stromanbieterwechsel.

Neue Sicherheitsprobleme in Cattenom auf INES-Skala Stufe 1 und 2 festgestellt: Am 24. März 2023 gab die EDF, der Betreiber der AKWs in Cattenom, bekannt, dass neue Mängel bei der Erdbebensicherheit der Notstromaggregate ihrer Atomkraftwerke aufgetreten sind. Weiterlesen

Greenpeace klagt gegen EU-Kommission wegen “grünem” Label für fossile Gase und Atomenergie (Drei von uns waren bei der Aktion in Luxemburg dabei) HIER

Abschaltung der letzten Atomkraftwerke in Deutschland: Radio-Antenne Trier-Interview mit 2 Aktivist_innen vom Anti-Atom-Netz Trier: HIER

Risiko statt Sicherheit: Wiederinbetriebnahme des Reaktors 3 des Atomkraftwerks Cattenom nach teuren Reparaturversuchen HIER

Small Modular Reactors (SMRs): Eine riskante und teure “Alternative” zu Erneuerbaren Energien? Sicher KEINE Alternative, WEIL

Videos und Fotos der Fukushima Kundgebung am 11. März 2023 in Trier

Im TV-Beitrag im SWR mit dem Anti-Atom-Netz Trier unter dem Titel “Zwei Seiten – Atomausstieg zur falschen Zeit?“, der am 16.03.2023 im Rahmen des Formats “Zur Sache Rheinland-Pfalz” im SWR Fernsehen ausgestrahlt wurde, hatte Elisabeth Quaré, langjährige Aktivistin im Anti-Atom-Netz Trier, die Gelegenheit, ihre Sicht der Dinge darzulegen. Trotz der langen Drehzeit wurden im Beitrag nur ein kleiner Teil der von Elisabeth genannten Aspekte gezeigt. Außerdem wurde im Vorfeld des Interviews nicht darüber aufgeklärt, dass die Kontrahentin von einem Atomunternehmen für ihre pro-Atom-Aussagen bezahlt wird und somit ein Profi in Sachen Medienarbeit ist. Trotzdem oder gerade deswegen sehenswert: HIER

Kritik zur NDR Reportage “Deutschland schaltet ab – Der Atomausstieg und die Folgen”:  Die am 11.4.23 in der ARD ausgestrahlte Reportage “Deutschland schaltet ab – Der Atomausstieg und die Folgen” vom NDR hat uns angesichts ihrer Einseitigkeit etwas sprachlos gemacht. Der öffentlich-rechtliche Sender hat es sich darin offenbar zur Aufgabe gemacht, den Atomausstieg als etwas Negatives darzustellen, ohne die zahlreichen positiven Auswirkungen zu erwähnen, die dieser auf die… Weiterlesen

Fukushima: Petition “Schluss mit der Förderung der Kernkraft, Schluss mit der Verbreitung von Atommüll (Wasser und Boden) Die Petition läuft noch bis zum 15. Mai und alle Unterschriften werden anschließend an die Botschaften der G7 Staaten geschickt: HIER

Die Stimmen der Opfer der Atomenergie: ergreifende Berichte von Atom-Opfern, ein Videoprojekt auf YouTube (in einem ganz neuen Video erzählt eine Mutter eines Kindes aus Tokio über die gesundheitlichen Folgen von Fukushima, weswegen sie mit ihrer Familie
aus Tokio nach Westjapan zog, und die Begegnung mit einem praktizierenden Arzt, der als einziger den Zusammenhang zwischen dem Fallout im Großraum Tokio und den Gesundheitsschäden der Bewohner untersucht).

Wie ihr seht hatten wir einiges zu tun und es gibt immer wieder Neues auf unserer Webseite https://antiatomnetz-trier.de – schaut ab und zu vorbei und wer will, findet uns auch auf FacebookTwitter und im Fediverse.

Und zum Schluss noch eine aktuelle Unterschriftenaktion von ausgestrahlt vom 2.5., die wir unterstützen:
Die beiden Atomfabriken in Gronau und Lingen versorgen weiterhin altersschwache Reaktoren in Nah und Fern mit frischem Brennstoff. Jetzt will die Atomfabrik in Lingen ihre Produktion sogar noch ausweiten. Der Betreiber Framatome hat dafür extra ein „Gemeinschaftsunternehmen“ gegründet – ausgerechnet mit dem russischen Staatskonzern Rosatom! Ziel ist, auch in Lingen Brennelemente für Reaktoren russischen Typs herzustellen, wie sie etwa in Osteuropa laufen und in Bau sind. Lingen würde so zur Drehscheibe der Atomindustrie in West und Ost werden. Dies bedeutet: mehr Uran-Transporte, mehr Atommüll, mehr Geld für Putins Kriegskasse – und die Gefahr, dass der direkt dem Kreml unterstellte Staatskonzern Rosatom auf diese Weise mögliche Sanktionen unterlaufen kann. .ausgestrahlt fordert den Stopp aller Geschäftsbeziehungen mit Rosatom! Landes- und Bundesregierung müssen den Einstieg des russischen Staatskonzerns in die Brennelemente-Fertigung in Lingen verhindern. Unterstütze diese Forderung mit Deiner Unterschrift und sag auch Du Nein zum Deal mit Rosatom.

Viele Grüße im Namen des ganzen Anti-Atom-Netz Trier:
Markus, Elisabeth und Thomas

Das Anti-Atom-Netz ist ein Zusammenschluss von Atomkraftgegner:innen in Trier und Umgebung.Wir setzen uns für die Abschaltung aller Atomanlagen und eine nachhaltige Zukunft mit erneuerbaren Energien ein.Treffen: jeden 2. Mittwoch im Monat um 20:00 Uhr im Friedens- & Umweltzentrum, Pfützenstr. 1 in Trier. Bei Interesse bitte vorher anmelden.