Pressemitteilung: Kundgebung zum 11. März: „Fukushima ist überall“

Von | 15.02.2023

TRIER, 15.02.2023.

Am 11. März 2023 jährt sich die Atomkatastrophe von Fukushima zum zwölften Mal. Mit einer Kundgebung möchte das Anti-Atom-Netz Trier am 11. März um 12 Uhr auf dem Kornmarkt Trier unter dem Motto „AKW-Weiterbetrieb? – Gefährlich und überflüssig, Schluss mit dem Unsinn, Fukushima ist überall“ daran gedenken. Neben Informationen über die Gefahren der Atomkraftnutzung hier in der Region und auch in der Ukraine, wird es Haikus und einen Bericht von Betroffenen aus Japan geben. Die Veranstaltung wird musikalisch durch den bekannten Bonner Liedermacher Gerd Schinkel begleitet.

„Die Katastrophe von Fukushima hat gezeigt, dass Atomkraftwerke unkontrollierbare Risiken bergen. Vor zwölf Jahren kam es aufgrund eines Erdbebens in drei Reaktoren des AKW Fukushima zur Kernschmelze. Die Auswirkungen des Super-GAUs auf die Bevölkerung, die Natur und die Wirtschaft des Landes waren verheerend und wirken immer noch fort. Derzeit gefährdet unter anderem die Einleitung von hochgradig kontaminiertem Kühlwasser ins Meer das dortige Leben und damit auch die Nahrungsquellen der Menschen“, so Elisabeth Quaré vom Anti-Atom-Netz Trier.

Gleich zwei aktuelle Ereignisse führen derzeit das zerstörerische Potential der Atomtechnologie vor Augen, warnt Claudia Nelgen, Aktivistin im Anti-Atom-Netz Trier: „Zum einen im Ukraine-Krieg, wo sich zeigt, wie berechnend diese Technologie eingesetzt werden kann, indem das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja zu einer Waffe erklärt wird, mit der jederzeit gigantische Gebiete der Ukraine, sowie Teile Nord- und Mitteleuropas verstrahlt werden könnten. Zum anderen wird nun erstmals wieder der Einsatz von Atombomben erwogen, der zu einer Eskalation bis hin zum Dritten Weltkrieg führen könnte, was einen Nuklearen Winter mit fatalen Folgen für die gesamte Menschheit zur Folge hätte.“

Eine weitere verhängnisvolle Konsequenz des aktuellen Krieges in Europa ist die weltweite milliardenschwere Aufrüstung, die den Ausbau des atomaren Arsenals und die Weiterentwicklung dieser Massenvernichtungswaffen beinhaltet. „Dieses Kriegsgeld fehlt für den Klimaschutz, den Ausbau der Erneuerbaren Energien sowie die Armutsbekämpfung und nachhaltige Friedenssicherung“, sagt Markus Pflüger vom Anti-Atom-Netz, und fährt fort: „Es ist zu wenig bekannt, dass die Hochrisikotechnologie Atomkraft die notwendige Voraussetzung für die Produktion von Atomwaffen ist, da in Atomkraftwerken waffenfähiges Plutonium hergestellt werden kann.“ 

Das verheerende Erdbeben in der Türkei und Syrien hat wieder einmal sehr eindrücklich gezeigt, wie fragil das Werk des Menschen ist. Atomkraftwerke in Erdbebengebieten zu errichten, zeugt von einem hohen Maß an Verantwortungslosigkeit und Ignoranz, und doch geschieht dies derzeit – wie auch in Japan – im besonders erdbebengefährdeten Süden der Türkei mit dem Bau des Atomkraftwerks Akkuyu. Derweil beharrt die Atomlobby auf angeblichen wirtschaftlichen Vorteilen, die nicht nur schamlos übertrieben sind! – die Katastrophe in Fukushima hat auch gezeigt, wie schnell diese sich als nichtig erweisen.

Die derzeitig in Europa verfolgte Atompolitik basiert auf der Annahme, dass der Klimawandel und die Energiekrise die Toleranz der Menschen gegenüber der Atomkraft erhöhen werden. Die dahinter stehenden Akteure spielen jedoch bewusst ein gefährliches Spiel mit der Gesundheit und dem Leben der Menschen. Das Anti-Atom-Netz Trier engagiert sich mit anderen kritischen Bündnissen gegen die Atomtechnologie und zeigt die Zusammenhänge auf, mit denen die Pro-Atom-Rechtfertigungen der Atomlobby und der Politik entlarvt werden. Das Anti-Atom-Netz fordert daher den sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie sowie aus allen damit verbundenen wirtschaftlichen Aktivitäten, die Abschaltung des AKW Cattenom und eine konsequente Förderung der erneuerbaren Energien.

Die Gedenkveranstaltung beginnt um 12 Uhr auf dem Kornmarkt in Trier. Die Teilnahme ist kostenlos. Wir laden alle Bürgerinnen und Bürger ein, sich an der Veranstaltung zu beteiligen und ein Zeichen gegen die Gefahren der Atomenergie zu setzen.