Aufruf zur Demo „CATTENOM ET BURE NON MERCI“ am 27. September in Metz

Von | 15.09.2014

Nach zahlreichen Pannen und Zwischenfällen im AKW Cattenom rufen das Internationale Aktionsbündnis gegen Cattenom (IAC) und Sortons Du Nucléaire Moselle auch in diesem Jahr wieder zur Demo „CATTENOM ET BURE NON MERCI“ auf. Der Demozug sammelt sich am Samstag, dem 27. September 2014 ab 14:00 Uhr in Metz auf dem Place Saint Louis und zieht nach einer Eröffnungskundgebung mit Reden aus Frankreich, Luxemburg und Deutschland durch die Metzer Innenstadt.

Nach seiner Wahl zum französischen Präsidenten hat François Hollande angekündigt, den Anteil der Atomkraft an der Stromproduktion von heute rund 75 % auf 50 %zu senken. Dies war vorher noch nie da. Noch nie war die französische Regierung dazu bereit, einen Kurswechsel in der Atompolitik einzuleiten. Noch nie bestand die Möglichkeit einer französischen Energiewende. Deshalb ist es eine einmalige Gelegenheit für uns, die Abschaltung der Pannenreaktoren in Cattenom voranzutreiben; denn um den Anteil der Atomkraft auf 50 % zu senken, müssen in Frankreich bis zu 18 Meiler vom Netz gehen, und Cattenom muss dazugehören. In diesem Herbst werden die Abschaltungen in Paris in die Parlamentarische Debatte starten.

Daher ist es an der Zeit, den Druck zu verstärken. Es ist jetzt besonders wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger aus der Großregion ein sehr eindeutiges Zeichen setzten und gemeinsam mit Atomkraftgegnern aus Frankreich für die sofortige Abschaltung Cattenoms zu protestieren.

Laut „Stresstest“ zählt das Atomkraftwerk Cattenom zu den gefährlichsten der Welt. Es ist weder gegen Erdbeben noch gegen Überschwemmungen ausreichend gesichert und die für Notfälle vorgesehenen Sicherheitsmaßnahmen sind mangelhaft.

Nach den häufigen Bränden und beispielsweise den rund 60.000 ausgelaufenen Litern Salzsäure verstärkt sich bei den Bürgerinnen und Bürger der Großregion der Eindruck, dass die Sicherheit von Leib und Leben nicht mehr ausreichend gewährleistet ist. Viele Menschen sind mittlerweile davon überzeugt, dass Atom-Technik nicht beherrschbar ist. Es ist vor allem auch die Angst vor einem verheerenden Störfall, der enorme Auswirkungen auf die Umwelt haben kann – oder sogar zur radioaktiven Verstrahlung weiter Gebiete führen würde. Schätzungen zufolge wären dabei über eine Million Menschen in der Großregion gefährdet, die in diesem Falle ihre Heimat verlassen müssten.

Experten und Politiker in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und in Luxemburg fordern daher die sofortige Abschaltung. Auch viele Politiker im nördlichen Teil Frankreichs haben mittlerweile größte Bedenken. Doch wenn es nach den Betreibern geht, soll die Laufzeit noch bis 2051 verlängert werden – ein regelrechter Schlag ins Gesicht für die Bürgerinnen und Bürger der Großregion.