Fukushima mahnt: Alle Atomanlagen stilllegen – keine Kooperation mit Rosatom

Von | 12.03.2024

Am 11. März erinnerte das Anti-Atom-Netz Trier ab 17 Uhr auf dem Hauptmarkt in Trier an die noch andauernde Reaktorkatastrophe von Fukushima, die sich zum 13. mal jährt.

Das Rattern der rollenden Atommüllfässer auf dem Weg zum Hauptmarkt erregte Aufsehen, viele Passanten nahmen Flugblätter, um die Aktion der Atomkraftgegner:innen mit den radioaktiven Attrappen einordnen zu können. Damit sollte „das für Jahrtausende unlösbare Atommüll­problem“ sichtbar gemacht werden.

Auf dem Hauptmarkt gab es neben einem Grußwort aus Japan, das auf die massiven Probleme der havarierten Reaktoren hinwies, auch mehrere „Die-Ins”, bei denen sich die Teilnehmer:innen symbolisch als Strahlenopfer auf den Boden legten, um an die täglich bestehende Bedrohung durch Atomkraft, wie etwa durch die Atomanlagen von Cattenom, zu verdeutlichen und der Opfer der Atomkatastrophe zu gedenken.

In seinem Redebeitrag kritisierte Markus Pflüger vom Anti-Atom-Netz: „Im Widerspruch zum Atomausstieg in Deutschland werden in der Atomanlage im niedersächsischen Lingen trotzdem Brennelemente für den Weiter­betrieb von Atomkraftwerken in ganz Europa gefertigt. Jetzt soll auch noch der russische Staatskonzern Rosatom in die deutsche Brennelemente-Produktion einsteigen – das passt nicht zur sonstigen Sanktions­politik.“ so Markus Pflüger. Rosatom be­stimme derzeit auch die Geschicke im besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja: „Das ist eine tickende Zeitbombe und zeigt wie gefährlich Atom­energie ist. Wir fordern: keine Kooperation mit dem russischen Atomkonzern, sondern die Schließung von Lingen und die Stilllegung aller Atom­anlagen!“

Rund 50 Personen nahmen an der Anti-Atomkraft-Aktion teil. Zahlreiche Passant:innen blieben interessiert stehen, wenn die „Die-ins“ mit Sirenen und Atommüllfässern auf die Gefahren der Hoch­risiko­technologie aufmerksam machten. Es gab Anti-Atomkraft-Lieder und am Infostand wurden Unterschriften gegen EURATOM gesammelt, der Wechsel zu konsequenten Ökostromanbieter erläutert, Energiespar­tipps und auch Aufkleber „Cattenom Nein Danke!“ angeboten.

„Die grenznahen Pannen­reaktoren von Cattenom/F stellen weiterhin ein Risiko für die gesamte Großregion dar. Das Endlagerprojekt Bure in Lothringen soll den Weiterbetrieb dieses und weiterer Atomkraft­werke absichern. Deshalb bleibt unser Engagement für die Stilllegung aller Atomanlagen so wichtig!“ hieß es auf dem verteilten Flugblatt. Die bei der Kundgebung genutzte Laut­sprecher­anlage war mit Solarstrom gespeist worden und zeigte einen praktischen Beitrag zur geforderten Energiewende mit erneuerbaren Energien.

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